Gesundheitsnewsletter vom 21.05.2022: Impfflicht gegen Covid19 und wie ist das bei Masern und Hepatitis? – Fremdschutz der 4. Impfung hält sechs Wochen an – Affenpocken – was hilft – Planspiel 2021 für 2023: Die Affenpockenpandemie

von | 21. Mai 2022

Dr. Wiechert Gesundheitsnewsletter vom 21.05.2022
 
Praxis für individuelle Diagnostik und Therapie

In meiner Info-Videothek können Sie sich zu verschiedenen

Themen informieren, stöbern Sie ruhig weiter, denn

Sie wissen ja, dass die Quellen meines Wissens stets

benannt werden!

 
Die Themen:

Die einrichtungsbezogene Impffplicht für Covid19 zielt darauf ab, besonders gefährdete Patienten zu schützen – diese Pflicht wurde vom Bundesverfassungsgericht bestätigt.
 

Masernimpfflicht: Die Immunität kann durch einen Bluttest (sog. Titerbestimmung) festgestellt werden.
 
Hepatitis-Impfung bei Erwachsenen: Vor der Impfung werden als Screening-Test zum Ausschluss einer bereits durchgemachten Hepatitis B Anti-HBc-Antikörper bestimmt.

Der Schutz der vierten Covid19-Impfung vor einer bestätigten Infektion ist laut Studie nur von kurzer Dauer – sie lässt sechs Wochen nach der Impfung nach

Entgegen erster Meldungen, wonach die EU Bestellung des VAL2001 wegen Fristversäumnis auflösen will, ist VAL2001 nun wohl doch noch im Rennen.

NCP-AK niedriger in der Gruppe der geimpft an Covid19-Erkrankten als in der Gruppe der ungeimpft Erkrankten.

Was sehen wir bei geimpften an Covid19 verstorbenen Autopsiebefunden gegenüber nicht geimpften und wie hoch ist die Viruslast in den oberen Atemwegen, die für die Virusverbreitung notwendig sind.

Arterielle Ereignisse, venöse Thromboembolien, Thrombozytopenie und Blutungen nach Impfung mit Oxford-AstraZeneca ChAdOx1-S in Dänemark und Norwegen

Warum kodiert die mRNA für ein Antigen und nicht für einen Antikörper?

Affenpockenvirus (MPXV)

Tecovirimat wirkt gegen Affenpockenviren

Tabletop-Übung 2021; durchgeführt in Partnerschaft mit der Münchner SicherheitskonferenzExcercise Scenario S. 8: 10.05.2023
THE MONKEYPOX PANDEMIC

 

 
 
Masernschutz - rechtliche Aspekte - Immunitätsnachweis
Kinder ab einem Jahr müssen eine Masern-Schutzimpfung oder eine Masern-Immunität nachweisen.
Kinder ab zwei Jahren und Erwachsene, die nach 1970 geboren sind, müssen mindestens zwei Masern-Schutzimpfungen oder ein ärztliches Zeugnis über eine ausreichende Immunität gegen Masern nachweisen. Die Immunität kann durch einen Bluttest (sog. Titerbestimmung) festgestellt werden. Die Kosten für ein ärztliches Attest müssen in der Regel vom Patienten selbst bestritten werden.
Die gesetzlichen Vorgaben orientieren sich an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO). Wenn der Impfstatus unklar ist, sollten die Impfungen nachgeholt werden. Eine Antikörperkontrolle wird von der STIKO nicht empfohlen.
 
 
Ist Hepatitis B Impfung Pflicht für medizinisches Personal?
Hepatitis B (und A)

Die Hepatitis-B-Impfung muss nach BioStoffV Be schäftigten in medizinischen Einrichtungen
mit Tätigkeiten, bei denen es regelmäßig zu Kontakt mit Körperflüssigkeiten von Patienten
kommt, angeboten werden. Vor der Impfung werden als Screening-Test zum Ausschluss einer bereits durchgemachten Hepatitis B Anti-HBc-Antikörper bestimmt.

Ist Hepatitis B Impfung Pflicht für medizinisches Personal?
 
 
Die einrichtungsbezogene Impffplicht für Covid19 zielt darauf ab, besonders gefährdete Patienten zu schützen – diese Pflicht wurde vom Bundesverfassungsgericht bestätigt.

Inhaltlich, also die Überprüfung der Datenlage, die diese Enscheidung rechtfertigt, muss durch Fachgerichte geklärt werden und da bewegt sich komischerweise nichts, obwohl die Datenlage durchaus genügend Entscheidungsmaterial diesbezüglich liefert.

Unklar bleibt mir aber dennoch, warum wir standardmäßig eine Immunität laborchemisch nachweisen können, aber bei Corona nicht.

Ein Berufsausübungsverbot ist darauf abstützbar – der Anspruch auf 1:1-Schadensausgleich bei möglicher Berufsausübungsfähigkeit nach Impfung nicht. Dazu gehören laufende Mietverträge, Leasingverträge, Kreditverträge, die Möglichkeit Beschäftigungsverhältnisse aufrecht zu erhalten und die Fachkompetenz für gefährdete Menschen einsetzen zu können. Das Risiko wird hier also komplett auf die einrichtungsbezogenen Mitarbeiter, die Menschen mit der höchsten Fachkompetenz in dieser Fragestellung, abgewälzt. Mein Rechtsverständnis ist da irgendwie anders aufgestellt.

 
 
0.1056/NEJMoa2201570 Der Schutz vor einer bestätigten Infektion schien nur von kurzer Dauer zu sein
Der Schutz der vierten Covid19-Impfung vor einer bestätigten Infektion ist laut Studie nur von kurzer Dauer – sie lässt sechs Wochen nach der Impfung nach

Die Studie zeigt weniger schlimme Verläufe nach der vierten Impfung auf und stellt hiermit den Selbstschutz als Benefit der vierten Impfung fest.

Die Studie zeigt auch, dass die 4. Impfung eine Fremdschutzverbesserung gegenüber nicht erneuter Impfung einer 3-fach mit mRNA geimpften und vorher nicht an Covid19 erkrankten Person von sechs Wochen erzielt.

Die Kontrollgruppe einer vorher an Covid19-erkrankten und genesenen Person, die über eine vielfach breitere Immunität als eine mit mRNA-Impfstoff geimpfte Person verfügt, wird hier nicht geprüft.

Es ist aber bekannt, dass der S-Protein-AK-Titer geimpfter Personen bei einer Infektion stark ansteigt, während dieser AK bei einer ungeimpft erkrankten Person niedriger ansteigt, also wohl von nachgeordneter Bedeutung ist, während die wichtigen AK gegen das NCP nur bei der Infektion oder ggf. auch bei einer Impfung mit einem Ganzvirus-Tot-Impfstoff, wie der VAL2001, ansteigen.
Dabei geht es um den Schutz der Mitochondrien.

 
 
www.pharmazeutische-zeitung.de/eu-kommission-will-valneva-kaufvertrag-kuendigen-133155/?utm_source=E-Mail&utm_medium=Newsletter&utm_campaign=TDT-16-05-2022
Entgegen erster Meldungen, wonach die EU Bestellung des VAL2001 wegen Fristversäumnis auflösen will, ist VAL2001 nun wohl doch noch im Rennen.
 
 
NCP-AK niedriger in der Gruppe der geimpft an Covid19-Erkrankten als in der Gruppe der ungeimpft Erkrankten.
NCP-AK niedriger in der Gruppe der geimpft an Covid19-Erkrankten
 
 
DOI: doi.org/10.1038/s41379-022-01069-9  Viruslast bei geimpften Leichen höher als bei ungeimpften
Was sehen wir bei geimpften an Covid19 verstorbenen Autopsiebefunden gegenüber nicht geimpften und wie hoch ist die Viruslast in den oberen Atemwegen, die für die Virusverbreitung notwendig sind.
 
Viruslast bei geimpften Leichen höher als bei ungeimpften.

Real-time RT-PCR (RT-qPCR) identifizierte eine signifikant erhöhte Rate an generalisierter Virusausbreitung innerhalb von Organsystemen bei geimpften Fällen im Vergleich zu nicht geimpften Fällen (jeweils 45 % vs. 16 %; P = 0. 008) hauptsächlich mit Ct-Werten von mehr als 25 in nicht-respiratorischen Proben. Allerdings zeigten geimpfte Fälle auch hohe Viruslasten, die Ct-Werte unter 10 erreichten, insbesondere in den oberen Atemwegen und der Lunge.
DOI: doi.org/10.1038/s41379-022-01069-9

 
 
doi: doi.org/10.1136/bmj.n1114  -
Arterielle Ereignisse, venöse Thromboembolien, Thrombozytopenie und Blutungen nach Impfung mit Oxford-AstraZeneca ChAdOx1-S in Dänemark und Norwegen: Populationsbasierte Kohortenstudie
 
Zur Erinnerung – natürlich überwiegen die Vorteile der Impfung die Nebenwirkungen, nur leider nicht bei den Betroffenen.
 
 
Interessante Frage aus dem offenen Brief von Prof. Dr. Burkhardt auf S. 29
Warum kodiert die mRNA für ein Antigen und nicht für einen Antikörper?

Würden die gesunden Körper-Zellen einen Antikörper produzieren, würden sie überleben und nicht vom eigenen Immunsystem zerstört werden.

Wir glauben, dass unser breites Portfolio an unterschiedlichen
Antikörpern es uns ermöglichen wird, mRNAs herzustellen, die den
geeigneten Antikörper für den medizinischen Bedarf jedes
einzelnen Patienten kodieren
.“

Interessante Frage aus dem offenen Brief von Prof. Dr. Burkhardt auf S. 29
 
 
Affenpockenvirus (MPXV)

Das Affenpockenvirus (MPXV) ist ein zoonotisches Virus, das in einem noch nicht identifizierten Tierreservoir in Afrika zirkuliert, wobei Menschen und Primaten als zufällige Wirte gelten. Das Virus gehört zur gleichen Gattung wie das Variola-Virus, das Pocken verursacht, und zeigt eine ähnliche Präsentation eines fieberhaften Prodroms und eines charakteristischen Hautausschlags. Bei Kindern wurde eine Sterblichkeitsrate von bis zu 10 % gemeldet, bei Erwachsenen ist sie jedoch viel niedriger. Obwohl MPXV normalerweise auf kleine Ausbrüche in abgelegenen Teilen zentral- und westafrikanischer Länder beschränkt ist, wobei Fälle anderswo hauptsächlich mit Reisen nach Afrika zusammenhängen, werden in letzter Zeit mehrere Fälle von Affenpockenviren weltweit (Vereinigtes Königreich, Portugal, Spanien, Schweden) entdeckt , Italien, Kanada, Belgien, Australien, Frankreich, Deutschland und die USA). Dies wirft Bedenken hinsichtlich einer erhöhten Übertragung von Mensch zu Mensch auf und erfordert eine dringende Untersuchung der zugrunde liegenden Ursachen.

Hier berichten wir über das nahezu vollständige Genom eines 30-jährigen männlichen Falls in Belgien mit einer Reisegeschichte nach Lissabon, Portugal, der sich am 13. Mai in der ITM-STI-Klinik mit perianalen Papeln und beidseitiger schmerzhafter Leistenadenopathie von 1 cm vorstellte.

Seine Partnerin entwickelte seitdem ähnliche Symptome. Erste Untersuchungen einer aus den Läsionen entnommenen Probe waren negativ auf Herpes-simplex-Virus und Treponema pallidum.

Nach internationalen Warnungen zu MPX-Fällen in Europa ergaben zusätzliche Analysen für MPXV ein positives Ergebnis (Ct von 16) mit einer MPXV-qPCR unter Verwendung der generischen G2RG_G-Primer (Li et al., 2010).

Gesamtgenomsequenzdaten wurden unter Verwendung eines ungezielten Metagenomik-Ansatzes, einschließlich eines sequenzunabhängigen Einzelprimer-Amplifikationsschritts, auf der minION-Plattform von Oxford Nanopore erhalten. Wir konnten 98,9 % des Genoms mit einer durchschnittlichen Tiefe von 18,9x rekonstruieren. Eine vorläufige phylogenetische Analyse zeigt deutlich, dass das erhaltene Genom zur westafrikanischen Gruppe von MPXV gehört und am engsten mit dem kürzlich hochgeladenen Genom des Ausbruchs in Portugal verwandt ist, was einen weiteren Beweis für eine erhebliche Ausbreitung der Gemeinschaft in Europa liefert.
doi.org/10.1016/j.jviromet.2010.07.012

Früher wurde in Deutschland gegen die Pocken geimpft dieser Impfschutz hält auch heute noch an. Gefährdet wären also die jüngeren Generationen.
Damals gab es auch nicht wenige Nebenwirkkungen, aber damals um den Gewinn des andauernden Impfschutzes.

 
 
Zugelassener Wirkstoff gegen Affenpockenvirus
Tecovirimat wirkt gegen Affenpockenviren

Zugelassen ist das Medikament zur Behandlung einer Virusinfektion mit Pocken, Kuhpocken oder eben auch Affenpocken bei Erwachsenen und Kindern mit einem Körpergewicht von mindestens 13 kg. Zudem darf es bei diesem Kollektiv auch zur Behandlung von Komplikationen infolge der Replikation des Vaccinia-Virus nach der Pockenimpfung zum Einsatz kommen. Alle Erreger gehören zur Gattung Orthopoxvirus.

Tecovirimat hemmt die Aktivität des VP37-Proteins, das in allen Mitgliedern der Gattung Orthopoxvirus von einem hoch konservierten Gen kodiert wird. Tecovirimat blockiert die Interaktion von VP37 mit der zellulären Rab9-GTPase und TIP47, was die Bildung von austrittskompetenten umhüllten Virionen verhindert, die für die Verbreitung des Virus von Zelle zu Zelle und über große Entfernungen erforderlich sind.

Ab einem Körpergewicht von 40 kg beträgt die empfohlene Dosierung 600 mg alle zwölf Stunden über 14 Tage. Zwischen 25 und 40 kg sind es 400 mg und bei einem Gewicht ab 13 kg und bis weniger als 25 kg 200 mg alle zwölf Stunden über 14 Tage. Tipp zur Einnahme: Die Hartkapseln sollten innerhalb von 30 Minuten nach einer mäßig oder stark fetthaltigen Mahlzeit eingenommen werden.

 
 
Stärkung globaler Systeme, um zu verhindern und darauf zu reagieren.
Biologische Bedrohungen mit nachhaltigen Folgen.
Ergebnisse der Tabletop-Übung 2021; durchgeführt in Partnerschaft mit der Münchner Sicherheitskonferenz

Müssen wir uns Sorgen machen? Werden wirklich biologische Waffen produziert und eingesetzt? Ist der Prozess bereits aktiv?

Excercise Scenario S. 8: 10.05.2023 THE MONKEYPOX PANDEMIC
 

Exercise Scenario S. 8: 10.05.2023 THE MONKEYPOX PANDEMIC
 
Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin
 
Praxis Ritterhude

Lesumstoteler Str. 65 • 27721 Ritterhude • Tel. 04292 – 2921 • Anfahrt

 

Praxis Bremen

Parkallee 301, 4. OG • 28213 Bremen • Tel. 0421 – 395015 • Anfahrt

 

 

Verwandte Themen

Bitte drehen Sie Ihr Gerät, um den Newsletter zu lesen.