Gesundheitsnewsletter vom 20.7.2019

von | 20. Juli 2019

Gesundheitsnewsletter vom 20.07.2019


Heute hören und sehen Sie die Fortsetzung der Interviewreihe Prof. Dr. König und Dr. Wiechert zum Thema der Mitochondrien bei Sportlern und Leistungssportlern. Hier gibt es echtes und meistens ungenutztes, diagnostisches sowie auch therapeutisches Potential.


Die Themen:

  • Ein scheinbar regeneratives Mittel gegen Reizblase kann Sehstörungen erzeugen – also Vorsicht!

  • Was passiert in der Zelle bei einem Virusinfekt, hier bei einem Zytomegalievirusinfekt?

  • Gelenkprothesen verbessern die Lebensqualität und wachsen bei körperlicher Aktivität auch besser ein. Was ist mit dem Abrieb?

  • Welches Venenmittel macht die Beine schön?

  • Warum sollten Diabetiker sich um Ihren Darmkeim Akkermansia munciphila kümmern?


Ein scheinbar regeneratives Mittel gegen Reizblase kann Sehstörungen erzeugen – also Vorsicht!

Wer immer wieder eine Reizblase hat und andauernd auf die Toilette muss oder auch Blasenschmerzen hat, ist für jede Hilfe dankbar. Damit es schnell besser wird, ist man mitunter auch bereit höherer Dosierungen oder häufigerer Einnahmen zu nutzen. Bei dem Urologikum Pentosanpolysulfat, das dem körpereigenen Glykosaminoglykan des Urothels der Blasenauskleidung sehr ähnlich ist, traten nun wiederholt Pigmentierungen am schärfsten Punkt des Sehens, der Makula, im Auge auf. Ob dieses sich auch wieder zurückbilden können, ist noch unklar. Bisher waren jeweils höhere Dosierungen von 3 x 100 mg/d eingenommen worden.


Was passiert in der Zelle bei einem Virusinfekt, hier bei einem Zytomegalievirusinfekt?

Grundsätzlich wissen wir, dass die Viren der Zellen bedürfen, um sich zu vermehren. Aber die Zelle muss dem ja zustimmen. Es stellt sich die Frage, warum das mitunter problemlos erfolgt und die Viren vermehrt werden und warum es andererseits unterbleibt und der Patient nicht erkrankt. Bei EBV und CMV weiß man ja von einer Gruppe von Menschen, die sich überdurchschnittlich oft und lang damit auseinandersetzen muss und daher auch glücklicherweise hohe Antikörperspiegel hat. Leider erschöpfen sich eine Reihe von Menschen bei dieser Dauerauseinandersetzung und berichten auch über Erschöpfungssymptome. Bei einer Immunschwäche versagt dann der Organismus in der Bekämpfung der Viruslast. Dr. Antoine-Emmanuel Saliba vom Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) in Würzburg sagt: „Wir können tatsächlich für jede einzelne Zelle feststellen, wie viel Prozent ihrer RNA innerhalb von zwei Stunden nach einer Störung – in diesem Fall einer Virusinfektion – neu hergestellt werden. Damit sind erstmals Dosis-Wirkungs-Analysen auf Einzelzellebene möglich.“ Das machen die Forscher mit der sogenannten Einzelzell-RNA-Sequenzierung (scRNAseq). Sie erkennen dabei auch, dass die Zellen ihre Nachbarzellen informieren und dass sich die Anzahl der Gen-Kopien in den Zellen bereits nach einigen Tagen deutlich unterscheiden. Eine weitere Erkenntnis ist auch, dass es bei den Zellantworten nur eine On/Off-Funktion und keinen Übergangsbereich gibt. Dafür sind die Sentinel-Zellen verantwortlich. Diese haben z.B. bei Autoimmunerkrankungen eine Fehlfunktion. Mit dieser akribischen Vergleichsarbeit kann man erfassen, welche Genabschnitte für welche Funktion verantwortlich sind und man könnte auch testen, welche Substanzen hier therapeutisch hilfreich wären.
doi: 10.5281/zenodo.1299119

Es wurde an anderer Stelle (MHH und Helmholz-Institut) geforscht, was bei dem zur Gruppe der Herpesviren gehörigen Zytomegalievirus anders als bei anderen Viren ist. Demnach muss in den Immun-Zellen ein Sensorsystem für das Erkennen von freier DNA im Zellplasma vorhanden sein. DNA gehört in den Zellkern, im Plasma darf es nur Abschriften davon geben. Bei diesem Sensorsystem handelt es sich um den cGAS/STING-Signalweg. Ist dieser Signalweg defekt, kommt es zu einer lebensbedrohlichen Infektion.
Anders als bei anderen Viren, die spezielle Signalwege aktivieren, aktiviert die CMV-Infektion alle bekannten Signalwege.  Es kommt also zu einer sehr schnellen Immunantwort. Daher verläuft eine Erstinfektion in der Regel auch blande. Dennoch entsteht ja eine chronische Infektion, die wir ein Leben lang mit uns herumtragen. doi.org/10.1038/s41467-019-10863-0


Gelenkprothesen verbessern die Lebensqualität und wachsen bei körperlicher Aktivität auch besser ein. Was ist mit dem Abrieb?

Grundsätzlich sollte man versuchen, keine Prothese zu benötigen. Wer also zur Gelenkarthrose neigt, sollte frühzeitig etwas Regeneratives tun. Ich empfehle dafür die ACRS-Therapie. Einige Patienten berichten hier über Ihre Erfahrung damit.
Die modernen Prothesen erzeugen deutlich weniger Abrieb, als die Vorgängermodelle mit Polyethylenpfannen in der Gleitpaarung mit einem Metallkopf oder Metallpfannen in Kombination mit einem Metallkopf. Sie halten bis zu 20 Jahren, sofern der Abrieb in der Gelenkumgebung keine Entzündung erzeugt. Es wurde daher bisher nur zu moderater Belastung geraten, um den Abrieb in Grenzen zu halten. Nach den ISO- und/oder ASTM-Normen werden die Bedingungen der neuen Prothesen festgelegt und das bedeutet, dass diese 5.000.000 Gehzyklen halten müssen. Wer nun ein bisschen rechnen kann, erkennt schnell, dass man mit 10.000 Schritten/Tag, also 5000 Zyklen pro Gelenk, bereits nach 1000 Tagen, also weniger als 3 Jahren, ausserhalb der Garantiezeit ist und dass man dann auch den erhöhten Abrieb hat. Wird nun nicht nur gegangen, sondern sogar gejoggt, dann wird die Prothese nicht nur mit dem 2,5-fachen, sondern sogar mit dem fünffachen Körpergewicht belastet und beim Skifahren wäre es sogar das Achtfache. Da wird schnell klar, dass die marketingtechnisch beworbenen Aktivitätssteigerung schnell an ihre Grenzen stößt. Sollte der klassische 70-kg-Mensch nun auch noch schwerer sein, geht das ebenfalls zu Lasten der Haltbarkeit.
https://doi.org/10.1016/j.orthtr.2019.03.003
Doi: 105960/dzsm.2016.267

NDR berichtet über den Prothesenabrieb, der zu hohen Kobalt- und Nickelwerten im Blut führt.

So etwas wird man nur mit der Chelattherapie wieder los.
Hier ein Patientenkommentar

Uni Bonn präferiert Titan als Material.

Wie funktioniert eine Hüftprothesen-OP?

Welche Auswirkungen haben elektromagentische Schwingungen des Smartphones oder des kommenden G5-Netzes, auf Prothesen, Piercings und Tattos?


Welches Venenmittel macht die Beine schön?

Es sind nur wenige Mittel ausreichend gut getestet. Der Rosskastaniensamenextrakt wirkt gut, doch lesen Sie selbst, was sich im Öko-Test als gut oder unwirksam gezeigt hat, so geben Sie nicht Geld für das Falsche aus. OpC nach Professor Masquelier als Kollagenasehemmer und Vitamin C sowie die Versorgung mit Prolin wurden nicht getestet oder berichtet.


Warum sollten Diabetiker sich um Ihren Darmkeim Akkermansia munciphila kümmern?

Insulinresistenz, zirkulierende Lipide, viszerale Adipositas und Körpermasse werden unter einer täglichen Ergänzung mit diesem Bakterium in der Dosis von 10^ 10  binnen drei Monaten weniger. Dadurch verbessert sich die Stoffwechsellage. Man kann dieses Bakterium im Stuhl mittels PCR erfassen und bei einem Mangel auch gezielt ergänzen. Mittlerweile gibt es Firmen, die indivuelle Bakterienmischungen auf Rezept erstellen können. Ich bin Ihnen dabei gerne behilflich. DOI: 10.1038/s41591-019-0495-2

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