Gesundheitsnewsletter vom 12.03.2022 – Mindestens dreimal Coronakontakt immunologisch nachgewiesen – weitere aktuelle Coronadaten

von | 12. März 2022

Dr. Wiechert Gesundheitsnewsletter vom 12.03.2022
 
Praxis für individuelle Diagnostik und Therapie

In meiner Info-Videothek können Sie sich zu verschiedenen

Themen informieren, stöbern Sie ruhig weiter, denn

Sie wissen ja, dass die Quellen meines Wissens stets

benannt werden!
 

Heute
erfahren Sie in einer von Prof. Dr. B. König interpretierten Falldarstellung,

wie mindestens drei,
vermutlich auch mehrere Coronakontakte

mit immunologischer Auseinandersetzung
bei einer gegen SARS-CoV-2-ungeimpften Person
nachgewiesen werden konnten
und was das für die
Bedingungen der drei notwendigen Kontakte  für den zuerkannten vollen Impfschutz
bedeuten sollte.
 
Die Themen:

 
 
Mindestens dreiacher Kontakt zu Coronaviren -immunologisch nachgewiesen und nicht geimpft
3-fache Corona-Genesung , Fallbeispiel mit verschiedenen Tests – interpretiert durch Prof. König!

Zeitstempel des Interviews:
0:00 Einleitung
0:37 Antikörpernachweis
3:07 Erneute C-Infektion ein Jahr später
4:01 Antikörper 2 Wochen nach Infektbeginn
5:02 Antikörper 4 Wochen nach Infektbeginn
6:10 Das Nucleocapsid-Antigen
8:18 Differentialblutbild im Verlauf
11:53 T-Zellen 2 Wochen nach erstem pos. PCR-Test
14:40 Zusammenfassung der Kontakte
16:34 Abschluss

Hier wird dargestellt, wie mit einem Aeskublot (Streifentest) der spezifische Antikörpernachweis zu verschiedenen Coronaviren inklusive SARS-CoV-1 und -2 sowie den sogenannten Coronaschnupfenviren erbracht werden kann.

Diese Viren haben eine Kreuzspezifität für die konservierten Anteile und wenn man die Immunreaktion auch bei den spezifischen T-Memory-Zellen sieht, dann kann keine Coronavariante das Immunsystem unterlaufen. Man sollte dann maximal einen blanden Erkrankungsverlauf haben und gezielte Impfungen würden diesen Immunstatus nicht verbessern können. DOI: doi.org/10.1038/s41590-020-00808-x

Dieser Immunitätsnachweis ist also hinsichtlich der Gedächtniszellen, aus denen bei erneutem Kontakt Antikörper und zytotoxische T-Zellen vermehrt werden, langanhaltend, jedoch im Bereich der Neutralisationskapazität schwach.

Diese Werte werden mit dem Verlauf der Antikörper gegen das S-Protein und das NCP dargestellt. 
AK gegen das NCP sind für den Verlauf der Erkrankung wichtig, da sie die Mitochondrien schützen und natürlich auch speziell die der Immunzellen.
doi: 10.3389/fmicb.2021.780768

Spannend ist auch die Bedeutung des angeborenen Immunsystems im Rahmen eines akuten Infektes, so wird die Bedeutung der neutrophilen und eosinophilen Granulozyten, der Monozyten und der Lymphozyten im sogenannten großen Blutbild diskutiert.

So wird klar, dass die AK gegen das S-Protein in diesem Fall erst nach der Genesung ansteigen und während der hier vorgestellten Erkrankung eher unbedeutend waren.

Die Neutralisiationskapazität ist aber wegen der Mutationsfreudigkeit der SARS-CoV-2-Viren eine Schwachstelle und auch mit Impfungen und Genesungen immer nur kurzfristig zu erreichen, es gibt also keine sterile Immunität.

Wie lang anhaltend?

Eine T-Zellantwort kann über Jahre aktiv bleiben und wirken sehr effektiv.
doi.org/10.1038/s41467-021-24730-4

Had COVID? You’ll probably make antibodies for a lifetime
doi: doi.org/10.1038/d41586-021-01442-9

SARS-CoV-2-specific T cell memory is sustained in COVID-19 convalescent patients for 10 months with successful development of stem cell-like memory T cells doi.org/10.1038/s41467-021-24377-1

Ein Review von 25 Studien kommt zu folgendem Ergebnis: „Finally, the fact that already more than 1,400 epitopes have been identified—also considering that many HLA alleles and regions of the SARS CoV2 proteome are relatively less studied—highlights that a large breadth of epitopes are recognized in human populations, making it unlikely that SARS CoV2 variants might escape T cell recognition at the population level„. DOI:https://doi.org/10.1016/j.chom.2021.05.010

Man kann eine gute T-Zell-Antwort gegen SARS-CoV2 entwickelt haben, ohne dass jemals eine Virus-Infektion, also gängig mit PCR-Test, entdeckt wurde. Exposure to SARS-CoV-2 generates T-cell memory in the absence of a detectable viral infection – However, the proliferation capacity, size and quality of T-cell responses in close contacts are readily distinguishable from healthy donors, suggesting close contacts are able to gain T-cell immunity against SARS-CoV-2 despite lacking a detectable infection.
doi.org/10.1038/s41467-021-22036-z

US-Studie: Ungeimpfte Genesene haben auch nach 20 Monaten noch Antikörper Published Online: February 3, 2022. doi:10.1001/jama.2022.1393

Further, these reactions are found to last up to 11 years after infection. Absence of cross-reactivity of these CD8+T cell responses against the MERS-CoV is also demonstrated. Auch nach 11 Jahren nach Infektion noch Impfschutz! Coronavirus infections and immune responses doi.org/10.1002/jmv.25685

T-Zell-Immunität nach SARS-CoV1 wurde noch 17 Jahre nach durchlebtem Infekt nachgewiesen – In the Singapore study, for example, SARS-CoV-1 reactive T cells were found in SARS patients 17 years after infection.
doi: doi.org/10.1136/bmj.m3563 (Published 17 September 2020)

 

 
 
Mucine hemmen die Coronavirus-Infektion in einer Glykan-abhängigen Weise - doi.org/10.1021/acscentsci.1c01369
Mucine hemmen die Coronavirus-Infektion in einer Glykan-abhängigen Weise

Letzte Woche sprach Frau Prof. Dr. König in dem Interview zur Corona-Immunität auch über die Bedeutung der Muzine in der Krankheitserregerabwehr. Nun gibt zu diesem Thema auch eine anschaulich aufgearbeitete Studie.

Hier wurde OC43 getestet, das besonders auf Rindern vorkommt und als humane Variante beim Menschen einen fiebrigen Erkältungsinfekt auslösen kann, also zu den saisonalen Coronaviren gehört. Die Muzine des Rindes hatten hier eine bessere Abwehrkraft als die der Mäuse. Es wird geschlussfolgert, dass solche immunologischen Abwehrunterschiede auch in der Schleimstruktur beim Menschen vorhanden sein dürften und dass es hier auch interindividuelle Besonderheiten gibt.

doi.org/10.1021/acscentsci.1c01369

 
 
Laborstudie: Nur der Antikörper Bebtelovimab kann die Omikron-Subvarianten BA.2. neutralisieren
Die Omikronvarianten unterscheiden sich nicht signifikant in Ihrer Gefährlichkeit.

Omikron-Variante BA.2 nicht gefährlicher als BA.1.

Das Sterberisiko ist bei Omikron deutlich niedriger als bei Delta.
Comparing the risk of death involving coronavirus (COVID-19) by variant, England Articles
Comparing the risk of death involving coronavirus (COVID-19) by variant,
England : December 2021
Released: 24 February 2022

Dennoch gibt es einige Menschen, die auf diese Variante keine adäquate Immunantwort bilden können.

In dem Interview mit Prof. Dr. König  zur Coronaimmunität zeigten wir auf, dass die Neutralisationskapazität trotz guter IgG-Titer gegen das Spike-Protein und guter BAU-Werte gering bis gar nicht vorhanden sein kann. Ein weiterer Grund könnten genetische Veränderungen hinsichtlich des Interferon gamma oder das Vorhandensein von Auto-AK gegen dieses Interferon gamma sein. DOI: 10.1126/science.abd4585

In solchen Fällen sollen synthetische neutralisierende Antikörper zur Anwendung kommen.

Nur der Antikörper Bebtelovimab kann die Omikron-Subvarianten BA.2. neutralisieren

 
 
Covid-19 Anteil von Geboosterten auf den Intensivstationen nimmt rasant zu
Covid-19 Anteil von Geboosterten auf den Intensivstationen nimmt rasant zu, berichtet der MDR

„Im folgenden (verllinkten) Diagramm zeigen wir die aktuellen Zahlen für den Anteil Geboosterter unter allen Covid-19-Intensivpatienten mit bekanntem Impfstatus. Jeder Balken steht für einen Vier-Wochen-Zeitraum. Während der Geboosterten-Anteil also rund um den Jahreswechsel 2021/22 bei knapp sechs Prozent lag, beträgt er jetzt schon mehr als 30 Prozent.“

„Für den Zeitraum vom 31.01.2022 bis 27.02.2022 (KW 05 – KW 08/2022) wurde der Impfstatus von 5.252 COVID-19-ITS-Aufnahmen berichtet, das entspricht etwa 81,4 % der für diesen Zeitraum übermittelten Fälle (6.454).

34,3 % (1.803 Fälle) aller COVID-19-Neuaufnahmen mit bekanntem Impfstatus waren ungeimpft.

Rund 11 % (579 Fälle) wiesen einen unvollständigen Immunschutz auf (Genesen ohne Impfung oder Teil-Immunisierung).

54,6 % (2.870 Fälle) hatten einen vollständigen Impfschutz (Grundimmunisierung oder Booster), der Anteil mit Boosterimpfung lag dabei bei ca. 31,9 % (1.675 Fälle).“

Von mehr als 80 Prozent aller Neuaufnahmen auf der Intensivstation ist also der Impfstatus bekannt. Und das schon seit Wochen.

Den ganzen Artikel, der die Quellen und Berechnungen der Statistiken diskutiert, verlinke ich hier.

Am Ende erkennt man, dass das Risiko auf der ITS zu landen, mit dem Alter zunimmt, dass bei einem höheren Anzahl geimpfter Menschen auch eine höhere absolute und am Ende auch relative Anzahl an Menschen auf der ITS landet. Hier sollte, wie in anderen Ländern auch, die Bezugsgröße pro 100.000 die Vergleichbarkeit ermöglichen. Solche sauberen Datenerhebungen und Grundlagen für weitreichende Entscheidungen, wie die Impfpflicht, gibt es in Deutschland nicht.

 
 
Omikron: Booster schützt vor Hospitalisierung, aber nicht unbedingt vor Tod im Krankenhaus
Omikron: Booster schützt vor Hospitalisierung, aber nicht unbedingt vor Tod im Krankenhaus
Ärzteblatt.

 
„Dies bestätigen die Ergebnisse der jüngsten Test-negativen Fall-Kontrollstudie im Britischen Ärzteblatt (BMJ 2022; DOI: 10.1136/bmj-2021-069761). Dort wurde jedoch auch beobachtet, dass Omikron-Infi­zier­te bei einer Hospitalisierung ein erhebliches Risiko auf einen schweren Verlauf und einen tödlichen Aus­gang haben.“
Der Originaltext:
„Bei Erwachsenen, die mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, war die Omicron-Variante mit einer weniger schweren Erkrankung verbunden als die Delta-Variante, führte aber dennoch zu einer erheblichen Morbidität und Mortalität.“ (schlimmer als tot geht doch eigentlich nicht oder?)
 
Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin
 
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