Gesundheitsnewsletter vom 1.12.2012

von | 1. Dezember 2012

 

Die Tage nähern sich ihrer kürzesten Zeit, bevor sie bald wieder länger werden.

In der letzten Zeit habe ich immer häufiger Kontakt zu hilfesuchenden Krebspatienten, weshalb ich den ersten Teil dieses Newsletters dem Thema Krebs widmen möchte.

Themen zum Krebs

Robert Bublak vom Springerverlag schreibt am 07/08.12.12 in seinem Leitartikel in der ÄrzteZeitung unter dem Titel: „Krebstherapien: Zweifel an Studien zur Beurteilung der Wirksamkeit.“

Dabei wendet er sich dem Messparameter „progressionsfreies Überleben“ unter einer Krebstherapie zu und kritisiert, dass der Parameter Gesamtüberleben zunehmend in den Hintergrund der Betrachtung gerät, weil die Erfolge hier wohl nicht so berauschend sind. Der neue Parameter ist bei hochaggressiven Tumoren mit generell kurzer zu erwartender Lebenszeit in Ordnung, er bezieht sich hier auf den Eierstockkrebs und den fortgeschrittenen Enddarm-/Dickdarmkrebs. Bei Studien zu fortgeschrittenen Brust-, Prostata- und Lungenkrebs hält er diesen Parameter aber nur für eingeschränkt geeignet.

Die wesentliche Frage ist ja zum einen, ob die Lebensqualität sich durch die Therapie tatsächlich verbessert und hier ein verträglicher Rahmen zum zeitlichen Aufwand, den der Patient der Therapie widmet und dem finanziellen Aufwand des einzelnen oder der Gemeinschaft im Verhältnis zum tatsächlichen Erfolg besteht. Therapie muss ja auch erduldet werden.

Daten, die sich mit der echten Lebenszeitverlängerung beschäftigen zeigen bei den destruktiven Krebstherapien eine echte Lebenszeitverlängerung, die im bereich von Monaten bis zu einem Jahr liegen. Das ist etwa die Zeit, die man auch für die Therapie aufwenden muss. Gute Erfolge gibt es bei Hodenkrebs, Lymphomen, z.T. der Leukämie.

Eine Fortbildung zum Thema Melanome hat z.B. gezeigt, dass die Entdeckung dieser Tumorart in den letzten 30 Jahren extrem zugenommen hat, weit über 100 %, dass aber die Todesfallrate durch diese Erkrankung über die Jahre völlig stabil geblieben ist.

Lesen Sie den schon acht Jahre alten Spiegelartikel zu diesem Thema:www.spiegel.de/spiegel/print/d-32362278.html

Bezogen auf Brustkrebs können Sie eine weltweite Statistik unter diesem Link nachlesen. Siehe auch den Hinweis zu Schweden.www.bcaction.de/lernen/brustkrebs-in-deutschland-europa-und-weltweit/

 

 

Krebs im oberen Verdauungstrakt ist besonders durch Wurstwaren auszulösen. Frischfleisch und Braten bekommen hier eine Rehabilitation.

Wer sich häufig an der Wursttheke bedient, hat ein erhöhtes Risiko für ein Plattenepithelkarzinom in Mundhöhle, Rachen oder Speiseröhre. Frischfleisch ist im Hinblick auf den oberen Verdauungstrakt dagegen weniger gefährlich.

Weder Frischfleisch von Schwein, Rind oder Lamm noch das darin reichlich enthaltene Häm-Eisen lassen das Risiko für ein Plattenepithelkarzinom (Spinaliom) in Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf oder Speiseröhre steigen, ebenso wenig wie Geflügel oder Fisch. Diese Erkenntnisse beruhen auf Daten von knapp 350.000 Patienten, die an der EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) teilgenommen hatten. Die europäische Multicenterstudie erforscht die Zusammenhänge zwischen Ernährungsweise und Krebs.

An einem Spinaliom des oberen Verdauungstrakts waren innerhalb von zwölf Jahren 680 Teilnehmer erkrankt. Beinahe die Hälfte der Tumoren war in Mundhöhle oder Pharynx lokalisiert, 30% im Kehlkopf und 22% in der Speiseröhre. Die Forscher hatten die Kohorte je nach konsumierter Fleischmenge in fünf Gruppen unterteilt: Das höchste Karzinomrisiko hatten diejenigen, die die meisten Fleischerzeugnisse zu sich nahmen (25 bis 200 g/1000 kcal); bei ihnen war das Risiko um 40% gegenüber der Gruppe mit dem niedrigsten Konsum (maximal 5 g/1000 kcal) erhöht. Kochschinken und Fleischbällchen waren dabei deutlich riskanter als beispielsweise Räucherschinken. Liebhaber von Geflügelfleisch konnten dagegen eher mit einem reduzierten Krebsrisiko rechnen, wenn auch nur in Bezug auf die Speiseröhre (das relative Risiko lag bei 0,86).

Rauchende Wurstesser leben besonders riskant.

Einen erheblichen Einfluss auf das Ergebnis hatte das Rauchen. Raucher mit dem höchsten Konsum an Fleischprodukten waren am meisten gefährdet. Bei ihnen stieg das Risiko eines Plattenepithelkarzinoms im oberen Verdauungstrakt um mehr als das Fünffache. Ob viel oder wenig gequalmt wurde, war dabei unerheblich. Warum Wurst & Co. häufiger zu den genannten Krebsarten führen sollen als Kotelett oder Steak (nicht mariniert, wohlgemerkt), bleibt ungeklärt. Als Krebsauslöser im Fleisch wurden bisher vor allem heterozyklische Amine (HCA) oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) beschuldigt. Diese entstehen bei starker Erhitzung; sie finden sich jedoch sowohl in rotem als auch in verarbeitetem Fleisch. Häm-Eisen fördert die Bildung schädlicher Fettsäureradikale und Nitrosamine; es ist aber vor allem in Frischfleisch enthalten. Dagegen enthält verarbeitetes Fleisch bereits selbst die potenziell krebserregenden N-Nitroso-Verbindungen. Diese scheinen insbesondere bei der Entstehung des Ösophaguskarzinoms eine Rolle zu spielen.

Die Studienautoren um Dr. Annika Steffen vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke hegen noch einen weiteren Verdacht: Möglicherweise wirken die im Tabakrauch enthaltenen krebsauslösenden Substanzen synergistisch mit den Nitrosaminen in verarbeitetem Fleisch. Der obere Verdauungstrakt ist bei Rauchern mehr als 60 Karzinogenen direkt ausgesetzt.

publiziert am: 19.10.2012 17:30  Autor: Dr. Elke Oberhofer  Quelle:springermedizin.de basierend auf: Steffen A et al. Meat and heme iron intake and risk of squamous cell carcinoma of the upper aero-digestive tract in the European Prospective “Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC). Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention 2012; online 2. Oktober. DOI: 10.1158/1055-9965.EPI-120835 “

 

In diesen Wurstwaren entstehen bei der Produktion auch sogenannte AGE’s, Glycolysation endproducts, also Stoffe, die sonst vom Körper aus Zucker gebildet werden und als freie Radikale die Blutgefäßwände und Nerven schädigen. Dagegen versucht man sich ja durch das Meiden schnellverfügbarer Kohlenhydrate, also Zucker, zu schützen. Ergänzend bremst auch Provitamin B1, dass Benfothiamin diesen Stoffwechselweg. Eine weitere interessante Erkenntnis habe bekommen, als mit klar wurde, dass der Körper aus Eiweiß bis zu 84 Prozent Zucker machen kann. Dass dürfte viele, die sogenannte pseudo-ketogene Diäten verfolgen zum Nachdenken bringen. In Jacob LM, Weis N. Krebszellen mögen Zucker, aber noch mehr lieben sie Fett und tierisches Eiweiß Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2012; 44: 109-118 werden Beispiele dafür benannt, dass 1000 kj (333 g) fettarmer Fisch (FII 43) und 1000 kj (158 g) Steak (FII 37) zu einer wesentlich höheren Insulinausschüttung als 1000 kj (200%) Pasta al dente (FII 29) führen und zeigt die Gefahr dieser pseudowissenschaftlichen Ernährungsratschläge, die Pasta verbieten und Schweinebraten empfehlen. Wer übrigens nun

227;g Tofu isst, nimmt zwar auch 1000 KJ und 27 g Protein auf, hat aber eine wesentlich niedrigere Insulinausschüttung (FII 21). Die Auswahl der Lebensmittel bedarf also einer differenzierteren Betrachtung. Ohne jetzt das Thema der Ernährungsweise der  Krebszellen zu vertiefen sei aber noch einmal aus dieser Veröffentlichung zitiert: „Bei Glukosemangel können Krebszellen auch Glutamin zu Ammoniak und Milchsäure (Glutaminolyse) abbauen, um die Aminosäure als Kohlenstoffquelle zu nutzen. Bereits 1915 berichtete Janney, dass 3,5 g Glukose aus 6,25 g verzehrtem Fleischprotein hergestellt werden können [20]. 100g Rinderprotein liefert mit einer gewissen Verzögerung also 56g Glukose. Für andere Proteine liegt die Glukoseausbeute zwischen 50-84 g. Darüber hinaus entsteht eine erhebliche Stoffwechselbelastung mit Schwefelsäure, Stickstoff und Ammoniak. Vor allem tierisches Protein enthält viel Methionin, was beim Abbau zu oxidativem Stress und zur Bildung von

Homocystein führt.“

 

Kein Krebs ohne Entzündung ist ein bedeutender Leitsatz.

Jetzt hat man herausgefunden, dass die Entzündung ursächlich für die Tarnung der schwarzen Melanomzellen, aber auch für deren hohe Metastasierungsrate ist. Beachtenswert ist dabei, dass die Behandlung des Krebses die Ursache sein kann. Dieses sogar bei modernen Therapien mit Immunzellen. Nun hat man wohl unter Hemmung des Tumornekrosefaktor alpha gesehen, dass die Zellen dann wider Pigmente bilden und von den normalen Abwehrzellen des Körpers wieder erkannt und auch bekämpft werden können.  Frei zusammengefasst aus:Literaturhinweis: Melanomas resist T-cell therapy through inflammation-induced reversible dedifferentiation, Nature, DOI: 10.1038/nature11538. Quelle: Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.www.journalonko.de/newsview.php

Weitere interessante Links dazu:  www.yo-fish.de/category/und-ist-man-dann-krank-geworden/krebsforschung/

 

Warum erkranken manche an Krebs und andere nicht. Man bedenke die ererbten Vireninformationen und die durch die Lebensweise beeinträchtigten Toll-Like-Rezeptoren (TLR).

„Ererbte Viren: Schläfer im Genom in Schach halten

Der Feind steckt in den eigenen Genen: Marburger Immunologen und ihre Kollegen haben herausgefunden, wie der Organismus ererbte Viren in Schach hält, die seit Generationen im Erbgut schlummern. Wenn die Krankheitserreger aktiviert werden, können sie Tumore und andere Krankheiten auslösen. Das Forscherteam unter Leitung von Dr. Philipp Yu berichtet in der aktuellen Online-Ausgabe des Fachmagazins „Immunity“, wie das Immunsystem die endogenen Viren kontrolliert.

Bestimmte Viren können sich im Erbgut ihrer Wirte einnisten. Zu diesen so genannten „Retroviren“ zählt zum Beispiel der AIDS-Erreger HIV. Wenn die Retroviren im Genom von Keimzellen siedeln – also in Ei oder Spermium statt in normalen Körperzellen – so werden sie von Generation zu Generation weitergegeben.

Zumeist sind diese endogenen Retroviren funktionslose Überbleibsel einer Infektion, die evolutionär sehr weit zurückliegt“, erklären die Autoren. Bei manchen Versuchstierstämmen führen solche Viren jedoch zu Erkrankungen. Wie kommt es zu ihrer Reaktivierung, und wie wird diese üblicherweise unterdrückt? Um dies in Erfahrung zu bringen, untersuchten die Forscher wichtige Bestandteile des angeborenen Immunsystems, nämlich Proteine aus der Familie der „Toll-like receptors“ (TLR). 


Wie die Autoren nachweisen, sorgen mehrere TLR-Proteine dafür, dass die seit Generationen weitergegebenen, endogenen Krankheitserreger inaktiv bleiben. Fehlen diese Proteine, so bilden sich keine Antikörper gegen die endogenen Viren und die betroffenen Versuchstiere erkranken an Krebs. 

„Unsere Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass TLR-Proteine nicht nur in die Abwehr gegen Krankheitserreger involviert sind, die von außen eindringen, sondern auch zur Kontrolle endogener Retroviren beitragen“, resümieren die Wissenschaftler. In künftigen Arbeiten wollen sie ermitteln, wie die spontane Reaktivierung der viralen Schläfer im Genom im Detail von statten geht. 

Die beteiligten Wissenschaftler wurden unter anderem durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Deutsche Krebshilfe sowie im Rahmen des Schwerpunkts „Tumor und Entzündung“ der hessischen Landesexzellenzinitiative „LOEWE“ finanziell gefördert. 

Literaturhinweis: 
Philipp Yu, Wolger Lübben, Heike Slomka, Janine Gebler, Madlen Konert & al.: Nucleic acid recognizing Toll-like receptors are essential for the control of endogenous retrovirus (ERV) viremia and ERV-induced tumors, Immunity 2012

Quelle: Philipps-Universität Marburg „

Gliome sind Tumore des Gehirns. Neuer Therapieansatz !

Ob sich der Krankheitsverlauf schnell oder langsam vollzieht, kann jetzt anhand der Bestimmung der Expression von miR in der Tumorprobe erfolgen. Die Abschaltung von miR-138 in Gliomstammzellen hatte zur Folge, dass sich ein aggressiver Tumor entwickelte. Im Tiermodell  sei bereits nachgewiesen worden, dass im Fall einer miR-138-Blockade durch eine künstliche Anti-miR sowohl das Tumorwachstum in der Zellkultur und die Tumorentstehung in vivo verhindert werden.www.cell.com/cell-reports/fulltext/S2211-1247%2812%2900222-7

Eigentlich gibt es keinen Tumor, der nicht auf Curcumin reagiert. Hier ein Artikel, der zeigt, dass Curcumin dieMetastasierung bei Prostata-Ca  hemmt.

carcin.oxfordjournals.org/content/early/2012/10/01/carcin.bgs312.short

www.medicoconsult.de/wiki/Curcumin

 

Hier ein offizieller Artikel, der einfordert, dass labordokumentierte Mängel bei Tumorerkrankungen ausgeglichen werden sollen. Vielleicht hilft der Ihnen bei der Argumentation der Kostenerstattung gegen über der Krankenkasse. link.springer.com/article/10.1007%2Fs00761-012-2286-y

An dieser Stelle sei noch einmal auf die Deadline der Unisextarife  der Krankenversicherung erinnert. Am 21.12.12 werden die Männer deutlich teurer. Eine Zusatzversicherung gesetzlich Versicherter für privatärztliche Behandlung im naturheilkundlichen Bereich inklusive Kostenerstattung für Nahrungsergänzungsmittel innerhalb bestimmter Grenzen ermöglicht es, auch meine Leistungen erstattet zu bekommen. Mögliche Kontaktadresse von vielen andere: Helene Becker, 0170-7309467

 

„Protonentherapie bei Prostata-Ca: PKV muss zahlen

Quelle: Ärzte Zeitung Quellendetails

Bei der Protonentherapie standen Privatversicherte bislang oft schlechter da als GKV-Patienten. Das haben Richter nun geändert. Neue Hoffnung für Patienten mit Prostata-Ca: Das Landgericht Berlin hat einen privaten Krankenversicherer verpflichtet, die Kosten für eine Protonentherapie zu übernehmen. Und das sogar in für Therapien in den USA. Das Landgericht (LG) Berlin hat für privat Krankenversicherte ein hochinteressantes Urteil gefällt. Es hat nämlich die HUK-Coburg Krankenversicherung verurteilt, einem Versicherten die Kosten für eine Protonentherapie im Medical Center der Universität Loma Linda in Kalifornien zu erstatten. Das Spannende daran ist allerdings nicht, dass die Behandlung im Ausland stattfand, sondern dass das Gericht auf Grundlage eines Sachverständigengutachtens insbesondere die von der beklagten Versicherung bestrittene medizinische Notwendigkeit der Protonentherapie des lokal begrenzten Prostatakarzinoms bejaht hat. Und genau davon könnten Patienten, die die zwischenzeitlich auch in Deutschland bestehenden Angebote zur protonentherapeutischen Behandlung nutzen wollen, profitieren. PKV darf nicht nur auf Kosten schielen. In der privaten Krankenversicherung (PKV) hängt die Erstattungsfähigkeit von Behandlungskosten maßgeblich davon ab, ob die ärztlichen Leistungen medizinisch indiziert sind. Nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung ist die medizinische Indikation einer Behandlung immer dann zu bejahen, wenn sie unter medizinischen Gesichtspunkten eine zumindest vertretbare Therapiealternative darstellt – selbst dann, wenn kostengünstigere und möglicherweise auch erprobtere Methoden zur Wahl standen. Eben diese medizinische Vertretbarkeit der Protonentherapie im Zusammenhang mit der Behandlung eines Prostatakarzinoms hat der vom Gericht beauftragte Sachverständige, ein renommierter Direktor einer Universitätsklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, bestätigt.

Das Gutachten

Folgende Pluspunkte fand der vom Gericht 
beauftragte Sachverständige für die Protonentherapie: 
Das gesunde Gewebe werde bei gleichzeitiger 
Dosismaximierung im Zielvolumen geschont, die 
Wirksamkeit sei eindeutig belegt und in einigen 
Ländern sei die Behandlungsmethode bereits gängig.

Zwar gebe es, so der Sachverständige, für die Überlegenheit der Protonentherapie keine Evidenzen aus Vergleichsstudien. Die Vorteile der Protonenbestrahlung, nämlich die Schonung des gesunden Gewebes bei gleichzeitiger Dosismaximierung im Zielvolumen, seien jedoch in schulmedizinischen Fachkreisen weitgehend unstreitig. Auch sei die Wirksamkeit der Protonentherapie eindeutig belegt. Insbesondere in den USA, aber auch in anderen Ländern, sei die Behandlungsmethode gängig. Sie sei als eine der wenigen Zukunftsmöglichkeiten für die Behandlung von Krebs zu sehen. Aus den Ausführungen des Sachverständigen hat das LG Berlin den Schluss gezogen, dass es sich im Zusammenhang mit der Behandlung des Prostatakarzinoms mittels Protonenbestrahlung – im Vergleich zu bereits länger etablierten Behandlungsmethoden – um eine adäquat geeignete und damit vertretbare Therapiemöglichkeit handelt. Wenn innerhalb der Schulmedizin Richtungskämpfe über eine Methode ausgetragen werden, so die Richter, stehe das der Erstattungsverpflichtung der Versicherung nicht entgegen. Es handele sich bei der Protonentherapie auch nicht um eine so genannte alternative Behandlungsmethode.

Gesetzliche Kassen sind spendabler? Ungeachtet solcher Zusammenhänge stoßen Patienten, die sich in einem der wenigen in Deutschland angesiedelten Protonenzentren behandeln lassen, bei den meisten privaten und auch gesetzlichen Krankenversicherungen auf massiven Widerstand, wenn es um die Übernahme der Behandlungskosten geht. Teilweise wird von den Versicherungen die medizinische Notwendigkeit ganz in Abrede gestellt und kein Cent erstattet, andere stoßen sich an den hohen Kosten und erstatten ihren Versicherten lediglich Teilbeträge. Dabei liegen die Kosten, die deutsche Protonenzentren verlangen, in aller Regel unter den Kosten einer gleichartigen Behandlung beispielsweise im südkalifornischen Loma Linda, einem der ältesten Protonenzentren der Welt. Dies selbst dann, wenn man die teureren Anfahrts- und Unterbringungskosten in den USA außer Betracht lässt. Aber auch in Deutschland haben einige Versicherer, so etwa die AOK Bayern und die private Debeka, die Vorteile der Protonentherapie erkannt und mit ausgesuchten Anbietern dieser Behandlungsmethode Verträge abgeschlossen. Es gibt also offensichtlich wirtschaftlich tragfähige Wege, Versicherten Zugang zu dieser Therapieform zu eröffnen. Daher stehen manche gesetzlich Versicherte besser da als Privatversicherte, deren Versicherungen, wenn überhaupt, weniger zu erstatten bereit sind als beispielsweise die AOK Bayern.

Rechtskräftiges Urteil des LG Berlin vom 16.10.12, Az.: 7 O 222/09 Emil Brodski und Stefan Wenzel sind Fachanwälte für Medizinrecht in München. www.brodski-lehner.de publiziert am: 8.12.2012 16:00  Autor: Emil Brodski, Stefan Wenzel  Quelle: Ärzte Zeitung „

Limonaden gehen auf die Prostata

330 Milliliter pro Tag erhöhen das Risiko, an einer schweren Form des Prostatakrebs zu erkranken, um 40 Prozent. Softdrinks steigern die Gefahr, an einer aggressiven Form von Prostatakrebs zu erkranken. Laut den Wissenschaftlern der Lund University in Malmö reicht bereits ein Getränk  mit 330 Milliliter pro Tag aus. Bei Liebhabern zuckerhaltiger Frühstücksflocken stieg die Gefahr um 38 Prozent, an einer milderen Form des Prostatakrebses zu erkranken, die allerdings nicht behandelt werden muss. As ist das Ergebnis einer Beobachtung von Männern zwischen 45 und 73 Jahren über einen Zeitraum von 15 Jahren. ajcn.nutrition.org/content/96/6/1409.abstract

 

Schon im letzten Newsletter sprach ich über die Stuhltransplantation bei Darmkrebs. Dieser Artikel stützt diesen neuen therapeutischen Ansatz.

„Forschung: möglicher Einfluss von Gallensäure LCA auf Apoptose von Krebszellen

Wissenschaftler der Universität Tübingen und des MRC Laboratory of Molecular Biology in Cambridge/UK entdecken neuen Zusammenhang zwischen der Gallensäure LCA und der Auslösung des programmierten Zelltodes. Gallensäuren besitzen verschiedenste Funktionen im menschlichen Körper. Hauptsächlich verbessern sie die Verdauung von Nahrungsfetten, indem sie deren Aufnahme erleichtern. Primäre Gallensäuren werden vom Körper selbst erzeugt, wohingegen sekundäre Gallensäuren, wie die Lithocholsäure (LCA), von Bakterien im Verdauungstrakt aus entsprechenden Vorstufen gebildet werden.
 

Wissenschaftler am Pharmazeutischen Institut der Universität Tübingen haben nun in enger Zusammenarbeit mit dem MRC Laboratory of Molecular Biology in Cambridge gezeigt, dass Lithocholsäure Apoptose, eine Form des programmierten Zelltods, auslösen kann. Dies geschieht durch Bindung und Blockierung von MDM4 und MDM2. Diese beiden Proteine sind Schlüsselfaktoren für die negative Regulation des Transkriptionsfaktors p53 und begrenzen dessen Wirkung. In seiner Funktion als Tumorsuppressor bestimmt p53 entscheidend die zelluläre Antwort auf DNA-Schäden und Zellstress und wirkt damit der Krebsentstehung entgegen. Dr. Simon Vogel, Matthias Bauer und Prof. Frank Böckler von der Universität Tübingen haben in Zusammenarbeit mit Dr. Rainer Wilcken, Dr. Andreas Jörger und Prof. Sir Alan Fersht aus Cambridge einen neuen molekularen Zusammenhang zwischen LCA und einer möglichen Krebspräventation identifiziert. Die Ergebnisse, beginnend bei der computergestützten Chemischen Biologie, über die Biophysikalische Evaluierung bis hin zur zellulären Charakterisierung wurden vor kurzem in der renommierten Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences U. S. A. publiziert. Bei einer hohen Anzahl von Krebsarten ist die Funktion des Tumorsuppressors p53 durch erhöhte Aktivität von MDM2 und/oder MDM4 beeinträchtigt. LCA könnte dieser stark eingeschränkten Funktion von p53 entgegenwirken. LCA bindet mit ähnlicher Stärke an MDM4, wie es auch seine beiden schon bekannten Zielproteine bindet. Bisher war man davon ausgegangen, dass LCA vor allem über den Farnesoid-X Rezeptor und den Vitamin-D Rezeptor in der Zelle wirkt. Um über diese beiden nukleären Rezeptoren Einfluss auf die Zelle nehmen zu können, muss LCA in den Zellkern gelangen – eine Voraussetzung, die ebenfalls bei der Blockade der Wechselwirkung zwischen MDM2/4 und p53 gilt. Mit der neuen Entdeckung werden spannende Fragen bezüglich der Wichtigkeit dieses Zusammenhangs im gesunden Menschen und besonders auch in Krebspatienten aufgeworfen. Da die Konzentration der Gallensäure LCA von der mit der Nahrung aufgenommenen Cholesterolmenge und der Zusammensetzung und Menge der Darmbakterien abhängt, ist davon auszugehen, dass die LCA Level sich in verschiedenen Patienten substantiell unterscheiden. Die zu erwartenden Effekte könnten zusätzlich auch vom Gewebetyp abhängig sein. „Es ist zu früh, um die Auswirkungen dieser neuen Verknüpfung von LCA und Apoptose für die Behandlung von Patienten oder das Essverhalten von gesunden Personen vollständig verstehen zu können“, sagt Frank Böckler, „aber es ist eine spannende Aufgabe, dies genauer zu untersuchen.“ Dabei könnte es um Fragen gehen wie: Wie beeinflusst die Ernährung (Cholesterin-Level) die Entstehung von Darmkrebs? Gibt es evolutionäre Gründe für die Aktivierung eines Tumorsuppressors durch die Gallensäure LCA? Welche Bedeutung hat diese Aktivierung unter physiologischen Bedingungen für die Alterung und Abschaltung von Darmzellen, welche Bedeutung kommt ihr bei der Krebsentstehung zu? 
Literaturhinweis: 
Simon M. Vogel, Matthias R. Bauer, Andreas C. Joerger, et al. 

Lithocholic acid is an endogenous inhibitor of MDM4 and MDM2“. 
Proc. Natl. Acad. Sci. U. S. A., 2012, 109 (42), pp 16906-16910 (DOI: 10.1073/pnas.1215060109)”

Quelle: Eberhard Karls Universität Tübingen

 

Die Fehlbesiedlung des Darms kann auch durch Senföle beeinflusst werden. Die wirken sogar gegen Grippeviren. Es wurde bisher von keiner Resistenz krankmachender Keime auf Senföle berichtet. Die gesunden Keime können das gut ab, denn die Pflanzen nutzen diese Öle um sich zu schützen, benötigen aber dennoch Keime an ihren Wurzeln, um die Mineralien aus dem Boden aufschlüsseln zu können. Ein Interview dazu: „Brokkoli gegen Darminfektionen? Wohlschmeckender Lieferant von Senfölglykosiden, die das Immunsystem des Darms stimulieren können.Gemüse wie Brokkoli und Rosenkohl enthalten Phytochemikalien, die das Immunsystem des Darms positiv beeinflussen können. Was sich damit erreichen lässt, untersucht das Team von Prof. Andreas Diefenbach vom Universitätsklinikum Freiburg. Sein Projekt „NutrImmune“ wird vom Europäischen Forschungsrat gefördert.

 

Was weiß man über den Einfluss der Ernährung auf das Immunsystem des Darms?

Diefenbach: Zum einen kennt man eine Reihe von Nahrungsbestandteilen, die eine mukosale und orale Toleranz erzeugen. Das heißt, sie erziehen das Immunsystem des Darms dazu, Nahrungsmittel nicht als „fremd“ zu erkennen. Darüber hinaus kann das intestinale Immunsystem durch die Ernährung auch positiv beeinflusst werden. Das haben unsere Arbeiten gezeigt.

Was haben Sie herausgefunden?

Diefenbach: Im Darm gibt es sogenannte Innate Lymphoid Cells oder ILCs, das sind Lymphozyten des angeborenen Immunsystems. Sie sezernieren Botenstoffe, die spezifisch auf das Darmepithel wirken. Diese Botenstoffe setzen in Darmepithelzellen ein Programm in Gang, das die Epithelbarriere verstärkt, beispielsweise durch die vermehrte Bildung von antimikrobiellen Proteinen. Die Anzahl dieser Immunzellen nimmt im Säuglingsalter stark zu. Wir haben den dafür zuständigen Transkriptionsfaktor identifiziert. Wenn dieser Transkriptionsfaktor bei Mäusen ausgeschaltet wird, ist die Barrierefunktion des Darmepithels gestört. Die Aktivität des Transkriptionsfaktors wird durch die Ernährung reguliert.

Welche Nahrungsbestandteile stimulieren die Proliferation der Innate Lymphoid Cells?

Diefenbach: Der zuständige Transkriptionsfaktor wird durch Glucosinolate, auch Senfölglykoside genannt, aktiviert. Das sind Phytochemikalien, die vor allem in Brokkoli und Rosenkohl in hohen Mengen enthalten sind.

Wenn wir jungen Mäusen Futter ohne Phytochemikalien gegeben haben, dann kam es zu einer Verarmung an ILCs. Die Mäuse waren dann sehr wenig widerstandsfähig gegenüber Darminfektionen. Wenn man ihrem Futter jedoch ein Glucosinolat zusetzte, nahm die Zahl der ILC zu und die Tiere waren vor Darminfektionen geschützt.

Welche Rolle spielen Innate Lymphoid Cells bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen?

Diefenbach: Es gibt diese Immunzellen auch beim Menschen. Je nach Umgebung nehmen sie aber unterschiedliche Funktionen wahr. Im gesunden Darm wirken sie homöostatisch und epithelprotekiv. Bei einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung setzen sie jedoch weniger schützende, sondern eher entzündungsfördernde Botenstoffe frei. Die gute Nachricht ist: Glucosinolate aktivieren vor allem die ,wohltätige‘ Form der Zellen.

Können Sie sich vorstellen, dass Glucosinolate irgendwann in der Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) zum Einsatz kommen?

Diefenbach: Bisher besteht die CED-Therapie ja eher im Lahmlegen des Immunsystems. Es wäre natürlich wünschenswert, man könnte einen Mechanismus des Immunsystems, nämlich die Verstärkung von Epithelzellen, zu Therapiezwecken nutzen. Ich sehe vor allem in der Prävention von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen eine Perspektive.

Bisher wissen wir aber noch nicht, ob es auch ein Zuviel an Glucosinolaten gibt, durch das negative Effekte ausgelöst werden können. Daran forschen wir derzeit.

Kann man denn alternativ empfehlen, möglichst viel Brokkoli zu essen, um sich Darminfektionen und chronisch entzündliche Darmerkrankungen vom Leib zu halten?

Diefenbach: Gemüse ist natürlich per se gesundheitsförderlich. Aber den Effekt genau einzugrenzen, ist schwierig. In der Nahrungsmittelindustrie versucht man, Gemüsesorten mit höherem Glucosinolatgehalt zu züchten, um sie unter anderem zum Schutz vor Darmerkrankungen einzusetzen. Ich bin nicht sicher, ob das so richtig vielversprechend ist.“

Das Interview führte Dr. Beate Schumacher. Zeitschrift: MMW – Fortschritte der Medizin  2012/18 publiziert am: 25.11.2012 18:00  Autor: Dr. Beate Schumacher (Interview)  Quelle: MMW – Fortschritte der Medizin 2012; 154 (18): 32 

 

Träger Darm als Krebsrisiko?

Ein verlangsamter Transit des Darminhalts fördert möglicherweise die Entstehung von Neoplasien des Kolorektums: Sowohl Adenome als auch Karzinome werden US-amerikanischen Daten zufolge bei Patienten mit chronischer Obstipation häufiger entdeckt als bei Menschen mit normalem Stuhlgang. „Die Studie zeigt eine Assoziation, nicht eine kausale Verknüpfung zwischen chronischer Obstipation und kolorektalen Neoplasien, es konnte eine Verbindung zwischen Obstipation und Darmkrebs in prospektiven Untersuchungen bisher nicht bestätigt werden. publiziert am:  Autor:  Quelle: springermedizin.de basierend auf: Risk of developing colorectal cancer an benign neoplasm in patients with chronic obstipation. Jahrestagung des American College of Gastroenterology (ACG), Las Vegas, 22. Oktober 2012

 

Vorsorge-Koloskopie gehabt und ein Jahr später Dickdarmkrebs

Das passiert leider immer wieder. Daher wurde gerade im Zusammenhang mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung auf die ECCO, europäische Leitlinie der European Crohn’s and Colitis Organisation, verwiesen, wonach eine Chromo-Endoskopie  explizit empfohlen wird, um schon kleine Veränderungen in der Schleimhaut (Dysplasien) erkennen zu können. Eine anschauliche Beschreibung finden Sie hier: www.uniklinik-duesseldorf.de/index.php

 

Schützt eine Lebensweise, frei von tierischen Eiweißen und Alkohol, vor Krebs ?

Adventistenstudie zeigt, dass Menschen, die sich konsequent vegetarisch ernähren, ein geringeres Risiko haben für Krebs, vor allem für Darmkrebs, als Nichtvegetarier. Das hat jetzt eine vor zehn Jahren begonnene prospektive US-Studie bestätigt. Besonders Lacto-ovo-Vegetarier scheinen vor Tumoren des Gastrointestinaltrakts besser geschützt zu sein.

Neben den vielen gesunden Stoffen der Gemüse scheint das verminderte Aufkommen von Ammoniak als Stoffwechselprodukt bei der Eiweißverwertung hier ein wesentlicher Faktor zu sein. Bei einer so großen Versorgung mit sekundären Pflanzenstoffen, kommt man wohl auch mit viel weniger  Omega-3-Fettsäuren wie EPA und DHA aus. www.google.de/url

 

Fast jeder fünfte Krebs ist durch Rauchen ausgelöst 

Tabakrauch kann bei vielen Krebsarten als Karzinogen wirken. In Westeuropa ist aktuell gut ein Drittel dieser sogenannten tabakassoziierten Karzinome durch Zigarettenrauchen verursacht. Die darin enthaltenen Kanzerogene sind zur Zeit wohl die am meisten verbreiteten Oxidantien.jco.ascopubs.org/content/early/2012/11/16/JCO.2011.41.0183

 

Ich bin krebskrank. Darf ich Sport machen ? Ja, Sie sollen :

„Mamma-, Colon- und Endometriumskarzinome. Dem Krebs davon laufen !

Mit langjährigem, intensivem Freizeittraining könnten Frauen ihr Erkrankungsrisiko für Brustkrebs offenbar am effektivsten reduzieren, nämlich um 25%. Körperliche Aktivität schützt davor, an Colon-, Mamma- oder Endometriumskarzinomen zu erkranken. Art und Maß des nötigen Trainings scheinen sich je nach Krebsart zu unterscheiden. Als biologische Ursachen wird der Einfluss des Sports auf Insulinresistenz, inflammatorische Zytokine und Steroidhormone diskutiert. Es gibt überzeugende Daten für einen Zusammenhang zwischen sportlicher Aktivität und dem Schutz vor Mamma-, Colon- und Endometriumskarzinomen, sagte Prof. Dr. Michael Leitzmann vom Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin der Universität Regensburg. Körperliche Aktivität scheine das Risiko für ein Colonkarzinom um 20-25% zu senken. Dabei spiele es im Falle des Colonkarzinoms keine Rolle, ob die Aktivität auf Freizeitsport, berufliche Tätigkeiten oder Training im Fitnesscenter zurückgehe. Der präventive Effekt war für den Bereich des Colon deutlich stärker ausgeprägt als für das Rektum; große Adenome wurden günstiger beeinflusst als kleine und Männer profitierten von der sportlichen Aktivität stärker als Frauen. Den größten Schutz scheint intensives, konsequentes Langzeittraining über viele Jahre zu bieten. Dies decke sich auch mit der Kenntnis, dass die Entwicklung von Adenomen oft Jahrzehnte brauche – so könnten evtl. schon die Vorstufen des Darmkrebses verhindert werden. Daten von Peel et al. (CEBP 2009; 18(4): 1111-7) hätten bereits gezeigt, dass Menschen mit größerer kardiorespiratorischer Fitness seltener an Karzinomen des Verdauungstraktes versterben. Hinweise dafür, dass das Wiederauftreten des Colonkarzinoms durch Sport verhindert werden könne, lieferte unter anderem eine Beobachtungsstudie von Meyerhardt et al. (2006).

Brustkrebs: täglich eine Stunde Training. Mit langjährigem, intensivem Freizeittraining könnten Frauen ihr Erkrankungsrisiko für Brustkrebs offenbar am effektivsten reduzieren, sagte Leitzmann, nämlich um 25% gegenüber Frauen, die keinen Sport trieben. Normalgewichtige Frauen (BMI< 25)  profitierten von ihrer Aktivität stärker als Übergewichtige; zudem schützte Sport Frauen nach der Menopause besser als jüngere. Die Intensität des körperlichen Trainings scheint relevant zu sein: Während 2-5,5 Stunden pro Woche nahezu keinen präventiven Effekt zeigten, verminderten erst 6,5 Stunden pro Woche intensiven Trainings signifikant das Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Daher liegen die Empfehlungen für die sportliche Aktivität bei mindestens einer Stunde täglich. Damit müssen Frauen, die sich vor Brustkrebs schützen wollen, deutlich mehr Sport treiben als dies für eine Senkung der Risiken für kardiovaskuläre Erkrankungen oder Diabetes nötig wäre, sagte Leitzmann. Frauen mit besserer kardiorespiratorischer Fitness erkranken und versterben seltener an Brustkrebs als solche mit einem weniger leistungsfähigen Herz-Kreislaufsystem (Aerobics Center Longitudinal Study ACLS, 1970-2003). Darüber hinaus erlitten sportliche Frauen weniger Rückfälle als jene, die keinen Sport trieben, zitierte er die Ergebnisse der Nurses Health Study (1984-2002).

Ein Drittel weniger Endometriumskarzinome. Im Falle des Endometriumskarzinoms scheint Sport die Risikokonstellation besonders günstig zu beeinflussen: So könne das Erkrankungsrisiko bis zu 30% gesenkt werden. Bereits leichte körperliche Aktivität zeige hier Effekte, so der Referent. Dabei ergab sich eine starke Relation zwischen dem Schutz vor der Erkrankung und lebenslangem sowie erst kürzlich durchgeführtem Training; während länger zurückliegende Trainingsphasen das Erkrankungsrisiko weniger beeinflussten. Die sitzend verbrachte Zeit erwies sich als unabhängiger Risikofaktor für das Auftreten eines Endometriumskarzinoms.

Insulinresistenz vermindert. Die körperliche Aktivität könne sowohl direkt als auch indirekt über die Reduktion des Körperfetts den Vitamin-D-Spiegel erhöhen, inflammatorisch wirkendes Interleukin (IL-6), Tumornekrosefaktor TNF-?, Prostaglandin E2 senken, die Insulinresistenz vermindern und das Immunsystem unterstützen (Zunahme von Makrophagen, NK-Zellen, T-Zellen). Beim Brustkrebssei eine weitere Erklärungshypothese, dass Sport den Östrogenspiegel senke und so zu weniger Mammakarzinomen führe. Darüber hinaus gebe es Hinweise dafür, dass hohe Blutzuckerspiegel die Krebsinzidenz und -mortalität bei Männern und Frauen steigern: Bei Serumglukose-Werten von 140 mg/dl und höher lag das relative Risiko für eine onkologische Erkrankung höher als bei Werten bis 110 mg/dl (Frauen: 1 vs 1,15; Männer: 1 vs > 1,2) und auch das relative Risiko daran zu versterben, erhöhte sich (von 1 auf <1,2).

Die epidemiologischen Daten zeigten einen klaren protektiven Effekt der körperlichen Aktivität in Bezug auf die drei Krebsarten. Unklarheit bestehe teilweise noch darüber, welche Art, Intensität, Frequenz und Dauer des Trainings erforderlich sei, um das Krebsrisiko optimal zu senken. Umfangreiche Trainingsinterventionsstudien mit objektiven Messverfahren (z.B. Akzelerometer)  könnten dies klären. „Die nächsten Jahre werden spannend“, blickte Leitzmann in die Zukunft.“

publiziert am: 30.10.2012 12:00  Autor: Susanne Pickl  Quelle:springermedizin.de basierend auf: Jubiläumskongress „100 Years of German Sports Medicine“ vom 4.-6. Oktober in Berlin

 

„Mit Viren gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs

Tumoren zerstören, ohne gesunde Zellen zu schädigen: Mit Hilfe von Viren wollen Krebsforscher dieses Ziel erreichen. Die Mikroorganismen sollen gentechnisch so verändert werden, dass sie Krebsgeschwüre besiedeln und die bösartigen Zellen beseitigen. Derzeit testen Wissenschaftler am Universitätsklinikum Ulm diesen Ansatz bei Bauchspeicheldrüsenkrebs. Für Patienten mit dieser Krebserkrankung sind die Heilungschancen nach wie vor sehr schlecht. Die Deutsche Krebshilfe unterstützt das Forschungsprojekt mit 270.000 Euro.

Jedes Jahr erkranken in Deutschland nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts Berlin mehr als 15.400 Menschen neu an Bauchspeicheldrüsenkrebs, auch Pankreaskarzinom genannt. Wenn die Krankheit frühzeitig erkannt wird, kann der Tumor operativ entfernt werden. Ist der Krebs für eine Operation jedoch bereits zu weit fortgeschritten, wenden die Ärzte eine Chemotherapie beziehungsweise eine Strahlentherapie an. Im fortgeschrittenen Stadium sind die Heilungschancen jedoch nach wie vor sehr schlecht. 

Einen neuartigen Behandlungsansatz verfolgen die Wissenschaftler um Professor Dr. Stefan Kochanek und Dr. Andreas Wortmann vom Universitätsklinikum Ulm: Sie zerstören den Tumor mit Viren. Bestimmte Stämme sogenannter Adenoviren unterscheiden gesunde Zellen von Krebszellen: Die Mikroorganismen befallen ausschließlich Tumorzellen. Sie bauen ihr eigenes Erbgut in das der bösartigen Zelle ein. So wird diese in eine Virusfabrik umfunktioniert. Wenn die neu gebildeten Viren freigesetzt werden, wird die Tumorzelle dadurch zerstört. 

In einer Reihe von klinischen Studien konnten Krebsforscher bereits feststellen, dass die Injektion hoher Mengen dieser Adenoviren Tumoren schrumpfen ließ. Dies waren jedoch Einzelfälle. Bei einem Großteil der Patienten blieb die Behandlung wirkungslos. Der Grund dafür: Die Viren zerstörten nur diejenigen Tumorzellen, die in unmittelbarer Nähe der Injektionsstelle lagen. Viele Gewebebarrieren innerhalb des Tumors verhinderten den weiteren Befall. 

„Wir wollen die Viren gentechnisch so verändern, dass sie in der Lage sind, den ganzen Tumor zu besiedeln und sich dort massiv auszubreiten“, erklärt Kochanek. „Unser Ziel ist es, so die Behandlungsmöglichkeiten gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs zu verbessern. Zudem könnten die Viren auch für den Einsatz gegen andere Krebsarten getestet werden.“ 

Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, betont: „Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs haben nach wie vor sehr schlechte Heilungschancen. Daher ist es wichtig, dass innovative Ansätze und Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet verfolgt und weiter vorangetrieben werden.“

Quelle: Deutsche Krebshilfe „ zitiert aus Journal Onkologie  27.11.12.

 

 

Die Medizinische Hochschule Hannover forscht daran mit soliden Tumoren. Dabei zeigt sich, dass gesunde Zellen unbeeinflusst bleiben. Der große Vorteil dieser Therapie liegt darin, dass sie nicht nur den Primärtumor, sondern auch Lymphknotenmetastasen zerstören können.www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm

 

Immer mehr Standorte für die Cyber-Knife-Behandlung

www.medizin-telegramm.com/mediapool/45/451382/data/2012/11-2012/11.22.12_Krebschirurgie.pdf

 

Zu mir kommen noch immer Patienten, die an einem schon metastasierten Krebs erkrankt sind und noch nicht mit einem optimalen 25-OH-D3-Spiegel und Calcium ausgestattet sind. Dazu titelt die Medical Tribune vom 07.12.12: „Optimaler Knochenschutz bei Metastasen: Vitamin-D- und Kalziumgabe Pflicht“. Da die meisten Patienten, die mich in Bremen um Rat fragen, nicht privat versichert sind und mit dem Geld auch haushalten müssen, können diese bei Ihrem Hausarzt oder Onkologen mit diesen Quellen trumpfen, denn der informierte Patient wird statistisch betrachtet auch besser therapiert.

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