Gesundheitsnewsletter – 5 Jahre Parkallee, Lactobacillus reuteri, Helicobacter, Oxytocin, Fertilitiät des Mannes, rez. Herpesinfektionen, orale Therapie des heriditären Angioödems, Ivermectin, Kreatin, Rebound nach Abnehmmedikation, Neurofibrom

von | 2. August 2025

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Dr. Wiechert Gesundheitsnewsletter vom 02.08.2025

 
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Praxis für individuelle Diagnostik und Therapie

In meiner Info-Videothek können Sie sich zu verschiedenen

Themen informieren, stöbern Sie ruhig weiter, denn

Sie wissen ja, dass die Quellen meines Wissens stets

benannt werden!

 
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08/2020 bis 08/2025
Fünf Jahre Dr. med Dirk Wiechert an der aktuellen Adresse.

Vielen Dank für Ihr Vertrauen, Ihre Treue, Ihre Weiterempfehlungen, Ihr positives Feedback in den Sprechstunden und Therapien.
Gerne sind mein Team und ich auch die nächsten fünf Jahre für Sie da!

Das ist aber auch ein Zeitpunkt, um einzuladen, dass Kolleginnen und Kollegen mit Facharztausbildung und auch schon Kenntnissen in der integrativen Medizin, die sich mit dem Gedanken tragen, sich privatärztlich niederzulassen, einen Blick auf diese Location werfen sollten, um hier seßhaft zu werden und auch noch von meinen Erfahrungen für den beruflichen Werdegang  zu profitieren.

 
Seit dem 1. August verstärkt Damla Mehmedova als Auszubildende das Praxisteam.
 
Die Themen:

 

 
 
Lactobacillus reuteri – nicht nur bei oder zur Rezidivprophylaxe bei Helicobacter pylori, sondern auch für die Bildung von Oxytocin, welches Stress mindert, die zwischenmenschliche Beziehung erleichert und außerdem dabei hilft, Ängste zu überwinden, wirksam.

Lactobacillus reuteri gehört mit zu den ersten Bakterien, die den Darm des Säuglings besiedeln und hilft, sofern den Mutter und Kind mit ihm besiedelt sind, die Mutter-Kind-Beziehung aufzubauen. Allerdings verarmt diese Mikrobe in uns, sodass vermutlich nur noch jeder fünfte Mensch ausreichend davon beherbergt und diesem Lactobacillus das Ambiente im Darm schön macht. Ursächlich ist sicherlich ein hoher Anteil an Nahrung, die mit Konservierungsmitteln haltbar gemacht wir und eben weniger natürlich belassene oder fermentierte Lebensmittel verzehrt werden. Eine gute zwischenmenschliche Beziehung ist auch im späteren Leben hilfreich und so sollte es bei niemanem fehlen.

Das Lactobacillus reuteri hat offenbar Einfluß auf das Immunsystem, denn es beteiligt sich aktiv an der Infektionsbekämpfung , wie z.B. bei dem Helicobacter pylori und senkt das Allergierisiko. In Ergänzung zu S. salivarius K12 scheint sich das Bakterium hinsichtlich der bakteriellen Besiedlung der Mundschleimhaut zu engagieren und hat einen günstigen Einfluss auf Zahnfleischentzündungen.

Bei Säuglingen und Kleinkindern kommt es häufiger zu Durchfällen und Darminfektionen. Hier steht L. reuteri im Synergysmus zur Fucosyllaktose der Muttermilch, deren Gehalt man durch Ergänzung verbessern kann.

deutsch.medscape.com/artikel/4901873_2
DOI: doi.org/10.1007/s12614-022-0291-0
www.vitalstoff-lexikon.de/Weitere-Vitalstoffe/Probiotika/Funktionen

Ein Helicobacter pylori kann zu Sodbrennen führen, muss er aber nicht.
Zusammenhang zwischen gastroösophagealer Refluxkrankheit und Tinnitus in einer bundesweiten bevölkerungsbasierten Kohortenstudie

doi.org/10.1038/s41598-024-81658-7

„Abstrakt
Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) ist durch das Aufstoßen von Mageninhalt gekennzeichnet. Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass saurer Reflux die Homöostase des Mittel- und Innenohrs über die Eustachische Röhre stören kann. Vor diesem Hintergrund stellten wir die Hypothese auf, dass aufgrund des durch sauren Reflux verursachten Ungleichgewichts im Mittel- und Innenohr ein Zusammenhang zwischen GERD und Tinnitus bestehen könnte. Um diesen Zusammenhang zu untersuchen, führten wir eine retrospektive Kohortenstudie mit 669.159 Patienten durch, die in der Nationalen Stichprobenkohorte des Nationalen Krankenversicherungsdienstes (2012–2019) in Südkorea registriert waren. Unsere Daten zeigten, dass GERD und Tinnitus eng miteinander verbunden sind. Die Einnahme von Protonenpumpenhemmern bei GERD-Patienten führte jedoch nicht zu einer signifikanten Verringerung des Tinnitus-Auftretens.

Mein Kommentar dazu:
Einen Helicobacter pylori kann man leitliniengerecht mit Antibiose bekämpfen, ein Rezidiv ist aber nicht ausgeschlossen. 30 Prozent der Bundesbürger dürften ihn haben, 50 % der Weltbevölkerung sollen ihn haben. Wenn Symptome auftreten, können sie Magenschmerzen, Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Mundgeruch umfassen.
Bei manchen Menschen kann eine H. pylori-Infektion zu Geschwüren im Magen oder Zwölffingerdarm führen, und in seltenen Fällen zu Magenkrebs oder Lymphomen.

Bei Schwangeren rate ich nicht primär zur Antibiose, sondern zur Regulation und habe unter wiederkehrender Kontrolle des Helicobacter AGs im Stuhl geschaut, ob es funktioniert, was sich bei konequenter Umsetzung nach zwei bis drei Monaten zeigt – so also die Erwartungshaltung.

Sodbrennen – läuft der Mageninhalt samt Magensäure in die Speiseröhre zurück, kann das zu Sodbrennen und Aufstoßen sowie bei Kindern auch zu Erbrechen, Reizbarkeit und Anorexie führen. Komplikationen wie eine Speiseröhrenentzündung, Reizhusten, Heiserkeit, ein Barrett-Ösophagus oder langfristig auch Speiseröhrenkrebs werden beschrieben und haben eine Schnittmenge mit dem Befall des Helicobacter pylori.
Eine ungesunde Lebensweise mit Alkoholgenuss, Rauchen, nitritpökelsalzhaltige oder sehr süße, saure oder scharfe Speisen und fettreicher Ernährung, aber auch gewisse Medikamente können so ein Sodbrennen fördern.
Alginate ohne Zuckerersatzstoffe können die Säuren binden und einen Schutzfilm auf die Schleimhaut legen.

Die Rezidivprophylaxe setzt sich aus mehrmaliger Gabe von Vitamin C und Lactobacillus reuteri/d und dann wohl lebenslang, zusammen.
 

Warum sollten wir bei der Anwendung der Protonenpumpenhemmer eine Dauermedikation vermeiden?
 
Ergänzend zu der folgenden Studie gibt es auch die Wirkung in allen Zellen wie in vergangenen Newslettern berichtet und es kommt auch zur Verarmung an Mikronährstoffen und ggf. zu eine Fehlverdauung und Darmfloradysbiose.
 
Längerer PPI-Gebrauch erhöht die Gefahr der Blutdruckerhöhung - doi.org/10.1161/JAHA.124.040009
Ergebnisse
Nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 8,7 Jahren traten 28.951 Fälle von Hypertonie auf. Die Anwendung von PPI war im vollständig adjustierten Modell mit einem um 17 % höheren Hypertonierisiko verbunden als die Nichtanwendung (HR: 1,17 [95 % KI: 1,08–1,27]). Eine längere PPI-Anwendungsdauer war signifikant mit einem zunehmend höheren Hypertonierisiko verbunden (HR: 1,13, 1,17 bzw. 1,28; Trend: P < 0,001). Die 3-Jahres-Veränderung des multivariabel adjustierten mittleren systolischen Blutdrucks stieg bei PPI-Neuanwenderinnen signifikant an (+3,39 mmHg, P = 0,049) im Vergleich zu Nichtanwenderinnen.

Schlussfolgerungen
Die Anwendung von PPI war mit einem höheren Risiko für diagnostizierte Hypertonie bei Frauen in den Wechseljahren verbunden, und das Risiko zeigte einen signifikanten Trend mit zunehmender Anwendungsdauer. Weitere Studien sind erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen.

 
 
Die Fruchtbarkeit des Mannes  – Studienauswertungen

Übersichtsartikel – Veröffentlicht:06. Juni 2025
Die Leistungsfähigkeit der Spermienanalyse in der primären Gesundheitsversorgung freisetzen – ein Weg zur Männergesundheit und zur Veränderung des Lebensstils

DOI: doi.org/10.1038/s41585-025-01047-1

Meta-Analyse Urologie
.2021 Aug:154:148-157. doi: 10.1016/j.urology.2021.02.041. Epub 2021, 2. April.
Der Zusammenhang zwischen Sterblichkeit und männlicher Unfruchtbarkeit: Systematische Überprüfung und Metaanalyse

Hum Reprod.2019 Nov 1;34(11):2266-2273.
doi: 10.1093/humrep/dez189.
Männliche Unfruchtbarkeit und Sterberisiko: Eine landesweite Datensatzverknüpfungsstudie

Heliyon.2023 Apr 5;9(4):e15203.
doi: 10.1016/j.heliyon.2023.e15203. eCollection 2023 April.
Ergebnisse der Förderung einer Lebensstiländerung und eines reproduktiven/allgemeinen Gesundheitschecks für männliche Partner von Paaren, die eine
Schwangerschaft anstreben

Übersichtsartikel Veröffentlicht:06. Juni 2025
Die Leistungsfähigkeit der Spermienanalyse in der primären Gesundheitsversorgung freisetzen – ein Weg zur Männergesundheit und zur Veränderung des Lebensstils
DOI: doi.org/10.1038/s41585-025-01047-1

Gynecol Endocrinol.2021 Aug;37(8):711-715.
doi: 10.1080/09513590.2021.1923688. Epub 2021, 29. Juni.
Die Wirkung einer Mikronährstoffergänzung auf die DNA-Integrität der Spermien bei subfertilen Männern und die daraus resultierende Schwangerschaftsrate

Verbesserung der Spermienqualität nach Mikronährstoffergänzung
Februar 2012, e-SPEN Journal 7(1) DOI: 10.1016/j.eclnm.2011.11.002

Übersichtsartikel Veröffentlicht:06. Juni 2025
Die Leistungsfähigkeit der Spermienanalyse in der primären Gesundheitsversorgung freisetzen – ein Weg zur Männergesundheit und zur Veränderung des Lebensstils
DOI: doi.org/10.1038/s41585-025-01047-1

Schaut man sich die Studien an, so stellt man fest, dass es meherer Ansatzpunkte zur sinnvollen Veränderung gibt.
Stichworte im Zusammenhang der Spermatogenese sind:

  • chronischen Erkrankungen  – Diabetes, metabolisches Syndrom
  • Umweltfaktoren – endokrine Disruptoren wie Phthalate, Bisphenol A, Cadmium oder Dioxine, Bleiverbindungen, Hitze
  • Lebensstilfaktoren – Medikamenten- und Substanzmissbrauch, Bewegungsmangel, Ernährung

Der Effekt besteht in einer direkten hormonellen Wirkung, Schädigungen der Blut-Hoden-Schranke sowie in Erhöhung des oxidativen Stresses (ROS). Gerade die ROS wirken sich negativ auf die DNA-Integrität, die Membranstrukturen und die Motilität aus. Rauchen, exzessiver Alkoholkonsum oder Drogenmissbrauch, als auch intensive sportliche Betätigung sind weitere Risikofaktoren für DNA-Schädigung und Spermienfunktionsstörungen.
 

Mikronährstoffintervention mit
  • L-Carnitin 
  • L-Arginin
  • Zink 
  • Vitamin E 
  • Glutathion
  • Selen 
  • Coenzym Q10 
  • Folsäure 

führen zu einer Steigerung der Basisparameter des Ejakulats, wie

  • Volumen (33,3 %, P<0,001),
  • Spermienkonzentration (215,5 %, P<0,001)
  • progressive Motilität (93,1%, P<0,001)
  • Gesamtmotilität (36,4 %, P<0,001)
  • Morphologie (23,0 %, P<0,001)

In der Gruppe ohne Supplementierung (n=73) wurde über den gleichen Zeitraums eine solche vergleichbare Verbesserung nicht beobachtet.

Im Sechsmonatszeitraum nach Beginn der Intervention wurde auch die Schwangerschaftsrate bei den Frauen der an der Studie teilnehmenden und sexuell aktiven Männer erfasst.
Die Schwangerschaftsrate lag in der Interventionsgruppe bei 25,8 % und in der Kontrollgruppe bei 15 %

Bei einer individuellen Labordiagnostik und entsprechend angepasster individueller Ergänzung dürften sich die Ergebnisse optimieren lassen.

Kombiniert man die Mikronährstoffergänzung mit der Veränderung des Lifestyles mit Verzicht auf Nikotin und Alkohol sowie Reduktion der sportlichen Aktivität auf eine moderate BelastungTragen lockerer Unterwäsche und Vermeidung längerer Badezeiten in warmem Wasser (> 15 Minuten), Vermeidung von Strahlenexposition, Reduktion oder Verzicht auf die Einnahme von Finasterid oder Dutasterid sowie Reduktion der Nutzung von Laptops oder Computern auf dem Schoß steigerte die Schwangerschaftserfolgsrate mehr als die alleinige Mikronährstoffoptimierung. Das zeigte sich auch im DFI-Wert (DNA-Fragmentierungsindex).

Das Spermiogramm ist nicht nur ein Parameter für die männliche Fruchtbarkeit, sondern auch für die Gesundheit von Männern generell. Mehrere Studien zeigen, dass Männer mit Unfruchtbarkeit oder  auch nur abnormalen Spermienparametern ein erhöhtes Risiko für Hospitalisierung und Tod haben. So zeigte eine Metaanalyse von Studien zur Spermienqualität und Mortalität ein um ~26 % erhöhtes Sterberisiko bei infertilen Männern (95-%-KI 1,01–1,59 %) sowie ein relatives Sterberisiko von 1,67 (95-%-KI 1,26–2,21) bei Oligozoospermie oder Azoospermie im Vergleich zu unauffälligen Befunden gesunder Männern mit Normozoospermie.
Eine Studie an zwei US-amerikanischen Gesundheitszentren mit 11.935 Männern im Zeitfenster von 1994 bis 2011 zeigte, dass

  • ein geringes Ejakulatvolumen,
  • eine geringe Spermienkonzentration,
  • eine niedrige Gesamtzahl,
  • eine geringe Motilität und
  • eine geringe Gesamtmotilitätszahl

mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden waren.

In der Diskussion des Studie kamen die Autoren zu dem Schluss, dass Männer mit zwei oder mehr abnormalen Spermienparametern ein um den Faktor 2,3 erhöhtes Sterberisiko haben.

So spiegeln abnorme Spermienparameter aktuelle Lebensstil- oder pathologische Bedingungen wider, die auch mit einem erhöhten Krebsrisiko für Prostata- und Hodenkrebs bei Männern mit Infertilität assoziiert sind.

Diese Erkenntnsse bestätigen wieder, dass es nicht nur bei den potentiell schwangeren Frauen, sondern auch bei den dazugehörigen Männern von großer Bedeutung sind. Fertilitätszentren wachsenn wie Pilze aus dem Boden, weil sich die Problematik der Unfruchbarkeit bzw. ungewollten Kinderlosigkeit vermehrt.
 

Deutschland hat seit 1972 ein Geburtendefizit  - deutlicher Abfall in den letzten Jahren mit Parallelverlauf in der Sterberate - statista
 
 
Rezidivierende Herpesvirusinfektionen erhöhen das Risko für Demenz  -antivirale Therapien haben versagt. Was wäre eine andere Herangehensweise?

Valaciclovir ist in einer Phase-II-Studie hinsichtlich der Wirkung zur Verminderung des Demenzrisikos bei rezidivierenden Herpesinfektionen gestestet worden. Es wurden 120 Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von etwa 71 Jahren rekrutiert. Der Beobachtungszeitraum betrug 18 Monate. Sie hatten frühen Morbus Alzheimer oder leichte kognitive Beeinträchtigungen mit nachgewiesener Alzheimer-Pathologie und Antikörper gegen Herpes-simplex-Viren – meist HSV 1, teils HSV 2.

Die Placebogruppe war im Durchschnitt besser dran als die Verumgruppe.

Was wäre eine andere Herangehensweise?
Die Viren sind hier vermutlich nciht die Ursache sondern ein Begleiterscheinung eines fehlregulierten Immunsystems dem mitochondriale Mikronährstoffe und antioxidative Kapazität fehlen und welches wiederholt Entzündungstriggern bei ggf. Leaky Gut Syndrom oder Belastung mit Nanopartikeln, hochprozessierter Nahrung etc. ausgesetzt ist.
Somit muss neben der Optimierung der Makro- und Mikronährstoffversorung sowie der Bewegungsgewohnheiten und psychomentalen Anforderungen, der Einfluss der proentzündlichen Stellgrößen reduziert werden.

Im Hinblick auf den Newsletter der letzten Woche setze ich hier noch einmal eine Verlinkung.

Springermed beschreibt hier Zusammenhänge zu Vitamin D, die ja von einer Reihe von Ärzten als Hype und Spinnert abgetan werden:

Vitamin D and Neurodegenerative Diseases Such as Multiple Sclerosis (MS), Parkinson’s Disease (PD), Alzheimer’s Disease (AD), and Amyotrophic Lateral Sclerosis (ALS): A Review of Current Literature
DOI: doi.org/10.1007/s13668-025-00663-y

Nanopartikel und Nanoplastik:
(Wien, 21-04-2023) Als eines der größten Umweltprobleme der Gegenwart gelangen Mikro- und Nanoplastikpartikel (MNP) unter anderem über die Nahrung in den Körper. Wie diese winzigen Teilchen es schaffen, die Blut-Hirn-Schranke zu durchqueren und folglich auch ins Gehirn vorzudringen, wurde nun in einer Forschungsarbeit der MedUni Wien erstmals gezeigt. Der neu entdeckte Mechanismus stellt die Grundlage für weitere Forschungen zum Schutz von Mensch und Umwelt dar. Die Studienergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal „nanomaterials“ publiziert. doi: 10.3390/nano13081404
„…
In unserer Studie führten wir Kurzzeitaufnahmestudien an Mäusen durch, denen oral Polystyrol-Mikro-/Nanopartikel (9,55 µm, 1,14 µm, 0,293 µm) verabreicht wurden. Wir zeigen, dass nanometergroße Partikel – nicht jedoch größere Partikel – das Gehirn innerhalb von nur 2 Stunden nach der Schlundsonde erreichen. Um den Transportmechanismus zu verstehen, führten wir grobkörnige molekulare Dynamiksimulationen der Interaktion von DOPC-Doppelschichten mit einem Polystyrol-Nanopartikel in An- und Abwesenheit verschiedener Koronae durch.

Wir fanden heraus, dass die Zusammensetzung der biomolekularen Korona, die die Kunststoffpartikel umgibt, entscheidend für die Passage durch die BHS ist. Cholesterinmoleküle verstärkten die Aufnahme dieser Schadstoffe in die Membran der Blut-Hirn-Schranke, während das Proteinmodell sie hemmte. Diese gegensätzlichen Effekte könnten den passiven Transport der Partikel ins Gehirn erklären.“
 

 
 
Erste oral verfügbare Option zur Akuttherapie von Attacken des hereditären Angioödems
Erste oral verfügbare Option zur Akuttherapie von Attacken des hereditären Angioödems
 
Eine Funktionsstörung des Proteins C1-Esterase-Inhibitor (C1INH) ist die Ursache des hereditäten Angioödems

Zur Akuttherapie kommen folgende Präparate in Frage:
C1-INH-Konzentrat (Berinert®, Cinryze® und Ruconest®): intravenöse Substitutionstherapie mit 20 IE/kgKG, ggf. auch geringere, gewichtsunabhängige Initialdosis von 500 oder 1.000 IE. Eine Besserung tritt i.d.R. nach 30 bis 60 Minuten ein. Diese Medikamente sind z.T. zur Heimselbstbehandlung zugelassen

Icatibant (Firazyr®): Bradykininrezeptorantagonist mit subkutaner Applikation. Nach Injektion einer Spritze à 3 ml bzw. 30 mg ist nach 30 bis 60 Minuten mit einer Besserung zu rechnen, wobei mehrere Stunden nach Injektion ein Rebound-Phänomen auftreten kann.

Des Weiteren ist Icatibant für die Selbstinjektion zugelassen.
Conestat alfa (Ruconest®): Rekombinanter humaner C1-INH, der intravenös in einer Dosierung von ca. 50 Einheiten/kgKG injiziert wird.

Gefrorenes Frischplasma (FFP): Enthält C1-INH, sodass es ebenfalls bei akuten Attacken wirksam ist, jedoch fehlen kontrollierte Studien. Sollte nur angewendet werden, wenn andere Präparate nicht verfügbar sind.

Unwirksam sind Glukokortikoide, H1-Rezeptorantagonisten und Adrenalin.
9.2. Prophylaxe

Falls eine adäquate Bedarfstherapie keine ausreichende Symptomkontrolle ermöglicht, sollte eine Langzeitprophylaxe erwogen werden. In Frage kommen:

  • C1-INH-Konzentrat (Cinryze®): ist als Prophylaxe zugelassen und wird meist in einer Dosierung von mindestens 2 x 500 IE pro Woche eingesetzt.
  • attenuierte Androgene: Danazol 200 mg/d. Erhöht wie Oxandrolon über einen unbekannten Mechanismus die C1-INH-Produktion in der Leber. Da das Arzneimittel wegen des vermehrten Auftretens gutartiger Lebertumore in Deutschland nicht mehr vertrieben wird, muss es über eine internationale Apotheke bezogen werden.
  • Tranexamsäure: initial 20 bis 50 mg/kgKG bis maximal 3 g
  • Gestagene: z.B. Desogestrel in einer Dosierung, wie sie bei Antikonzeption empfohlen wird
  • Plasmakallikrein-Inhibitoren
  • Lanadelumab: monoklonaler Antikörper gegen Plasmakallikrein
  • Berotralstat: niedermolekularer Inhibitor des Plasmakallikreins
  • Faktor-XII-Inhibitoren
  • Garadacimab: monoklonaler Antikörper gegen Faktor XIIa
  • Des Weiteren sollte man allen Patienten eine Stunde vor Interventionen, die mit mechanischer Manipulation der oberen Luft- und Speisewege einhergehen, C1-INH-Konzentrate als medikamentöse Kurzzeitprophylaxe geben.
Orales Sebetralstat zur Bedarfsbehandlung von hereditären Angioödem-Attacken
Orales Sebetralstat zur Bedarfsbehandlung von hereditären Angioödem-Attacken

Abstrakt
Hintergrund
Zugelassene Bedarfsbehandlungen für hereditäre Angioödem-Attacken müssen parenteral verabreicht werden, ein Verabreichungsweg, der mit Verzögerungen bei der Behandlung oder dem Absetzen der Therapie verbunden ist.

Methoden
In dieser doppelblinden, dreifachen Crossover-Studie der Phase 3 haben wir Teilnehmer im Alter von mindestens 12 Jahren mit hereditärem Angioödem Typ 1 oder Typ 2 nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, um bei einem Angioödemanfall bis zu zwei orale Dosen Sebetralstat (300 mg oder 600 mg) oder Placebo einzunehmen.

Der primäre Endpunkt, der in einer Zeit-bis-Ereignis-Analyse ermittelt wurde, war der Beginn der Symptomlinderung, definiert als die Bewertung „etwas besser“ auf der Skala „Patient Global Impression of Change“ (die Bewertungen reichen von „viel schlechter“ bis „viel besser“) zu zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Zeitpunkten innerhalb von 12 Stunden nach der ersten Verabreichung des Prüfpräparats.

Wichtige sekundäre Endpunkte, die in einer Zeit-bis-Ereignis-Analyse bewertet wurden, waren eine Verringerung der Schwere des Anfalls (eine verbesserte Bewertung auf der Patient Global Impression of Severity [PGI-S]-Skala mit Bewertungen von „keine“ bis „sehr schwer“) zu zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Zeitpunkten innerhalb von 12 Stunden und eine vollständige Auflösung des Anfalls (eine Bewertung von „keine“ auf der PGI-S-Skala) innerhalb von 24 Stunden.

Ergebnisse
Insgesamt 136 Teilnehmer wurden einer von sechs Versuchsreihen zugeteilt, von denen 110 insgesamt 264 Anfälle behandelten. Die Zeit bis zum Einsetzen der Symptomlinderung war bei der 300-mg-Dosis und der 600-mg-Dosis kürzer als bei Placebo (P < 0,001 bzw. P = 0,001 für die beiden Vergleiche); die mediane Zeit betrug 1,61 Stunden (Interquartilsabstand 0,78 bis 7,04), 1,79 Stunden (1,02 bis 3,79) bzw. 6,72 Stunden (1,34 bis > 12).
Die Zeit bis zur Verringerung der Anfallsschwere war bei der 300-mg-Dosis und der 600-mg-Dosis kürzer als unter Placebo (P=0,004 und P=0,003); die medianen Zeiten betrugen 9,27 Stunden (Interquartilbereich 1,53 bis >12), 7,75 Stunden (2,19 bis >12) und mehr als 12 Stunden (6,23 bis >12).
Die Zeit bis zur vollständigen Rückbildung war bei den 300-mg- und 600-mg-Dosen kürzer als unter Placebo (P=0,002 und P<0,001).
Der Prozentsatz der Anfälle mit vollständiger Rückbildung innerhalb von 24 Stunden betrug 42,5 % bei der 300-mg-Dosis, 49,5 % bei der 600-mg-Dosis und 27,4 % unter Placebo.
Sebetralstat und Placebo wiesen ähnliche Sicherheitsprofile auf; es wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen im Zusammenhang mit den Prüfsubstanzen berichtet.

Schlussfolgerungen
Die orale Gabe von Sebetralstat führte zu einer schnelleren Linderung der Symptome, einer Verringerung der Anfallsschwere und einer vollständigen Abheilung der Anfälle als Placebo. (Finanziert von KalVista Pharmaceuticals; KONFIDENT ClinicalTrials.gov-Nummer: NCT05259917 ; EudraCT-Nummer: 2021-001226-21 .)
DOI: 10.1056/NEJMoa2314192

Mein Kommentar.
Ene orale Substanz kann man gut mitführen und eigentlich problemlos einnehmen, wenn man nicht zu lange wartet.
Dennoch ist das Meiden derTrigger weiterhin die wichtigste Aufgabe.

Triggerfaktoren
Die meisten Ödemattacken entstehen spontan ohne erkennbaren Auslöser. In Frage kommen jedoch Traumen, psychische Stresssituationen und Infektionen. Auch Zahnoperationen, Tonsillektomien und Intubationen können Angioödeme verursachen, wobei sie häufig 4 bis 36 (durchschnittlich 14) Stunden nach dem Eingriff auftreten. Bei einigen Patienten besteht ein zeitlicher Zusammenhang zur Menstruation bzw. zum Zeitraum der Ovulation.
Die Neigung zu Angioödemen kann bei Patienten mit HAE zusätzlich durch die Einnahme von ACE-Hemmern oder AT1-Rezeptorantagonisten verstärkt werden, sodass diese kontraindiziert sind. Des Weiteren können östrogenhaltige Arzneistoffe die Krankheit verstärken.

Das Spikeprotein geht auch an den ACE-Rezeptor.

 
 
Prophylaktische Gabe von Ivermectin senkt Malaria-Rate
Prophylaktische Gabe von Ivermectin senkt Malaria-Rate und verzögert das Zeitfenster der Infektion in den verbleibenden Fällen. Klinische Studie.

Infektionsrate sinkt um 26 Prozent
Die Inzidenzrate betrug 2,20 Infektionen pro Kind und Jahr im Ivermectin-Arm versus 2,66 im Albendazol-Arm. Daraus errechnet sich ein aIRR (adjusted Incidence Rate Ratio) von 0,74, was einer Reduktion der Infektionsrate um 26 Prozent entspricht.

Zudem verlängerte sich die Zeit bis zur Erstinfektion unter Ivermectin signifikant (Median 120 versus 93 Tage). Die stärkeren Effekte ergaben sich bei höherer Populationsdichte, größerer Entfernung zur Clustergrenze und besserer sozioökonomischer Ausstattung.

Die Rate an unerwünschten Ereignissen in der Ivermectin-Gruppe größer als in der Kontrollgruppe (6,19 versus 3,75 pro 100 Behandlungen). Die Kinder klagten vor allem über Fieber, Fatigue, Schwindel, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Myalgien, Juckreiz und Exanthem. Die Symptome waren selbstlinitierend.

DOI: 10.1056/NEJMoa2411262

Was wird noch von Ivermectin berichtet?
Ivermectin wandelt kalte Tumoren in heiße um und wirkt synergistisch mit der Blockade von Immun-Checkpoints zur Behandlung von Brustkrebs doi: 10.1038/s41523-021-00229-5

Wie das ohne diese Inhibitoren ist und wie es dann wirkt?

Ivermectin bei COVID-19: Was wissen wir? doi: 10.1016/j.dsx.2020.09.027

Ivermectin ist ein wirksamer Inhibitor der Flavivirus-Replikation, der speziell auf die NS3-Helikase-Aktivität abzielt: neue Perspektiven für ein altes Medikament – Gelbfieber
DOI: 10.1093/jac/dks147
 

 
 
Die Kreatin-Ergänzung hat in der Medizin über den Sportbereich hinaus zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Ursprünglich als leistungssteigerndes Supplement im Kraftsport bekannt, zeigen inzwischen viele Studien medizinische Potenziale bei verschiedenen Erkrankungen und physiologischen Prozessen.

Hier ein detaillierter Überblick:

🧠 1. Neurologische Erkrankungen
Kreatin spielt eine zentrale Rolle in der zellulären Energieversorgung – insbesondere im Gehirn. Entsprechend wird es bei verschiedenen neurologischen Krankheitsbildern erforscht:
✔️ Positive oder potenziell nützliche Anwendungen:
Morbus Parkinson: Kreatin könnte neuroprotektiv wirken, allerdings sind klinische Resultate gemischt.
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS): Studien deuten auf eine verlangsamte Progression in Einzelfällen hin, aber keine klare Therapieempfehlung.
Multiple Sklerose (MS): Als Unterstützung gegen Fatigue und Muskelabbau.
Depressionen und kognitive Störungen: Kreatin kann stimmungsstabilisierend wirken und ist Gegenstand aktueller Forschung.

💪 2. Sarkopenie & Muskelerhalt im Alter
Bei älteren Menschen trägt Kreatin zur Muskelmasse, Kraft und Mobilität bei – insbesondere in Kombination mit Widerstandstraining.
Studien zeigen, dass es helfen kann, altersbedingten Muskelabbau (Sarkopenie) zu verlangsamen.

🧬 3. Mitochondriale und Stoffwechselerkrankungen
Kreatin wird bei Mitochondrienfunktionsstörungen (z. B. Mitochondriopathien) eingesetzt, um die zelluläre Energiebereitstellung zu unterstützen.
Bei seltenen genetischen Kreatinmangel-Syndromen (z. B. GAMT-Defizienz) ist eine Substitution sogar essentiell und hochwirksam.

❤️ 4. Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Kreatin kann durch Verbesserung der Energieverfügbarkeit im Myokard unterstützend bei Herzinsuffizienz wirken.
Erste Daten deuten auf Verbesserungen bei Belastbarkeit und kardialer Funktion – sind aber noch nicht klinischer Standard.

🧪 5. Diabetes & Glukosestoffwechsel
Es gibt Hinweise, dass Kreatin die Insulinsensitivität verbessern und die Glukoseaufnahme in Muskelzellen steigern kann – besonders bei körperlicher Aktivität.

6. Sicherheit & Nebenwirkungen
Kreatin gilt als gut verträglich – bei normaler Dosierung (3–5 g/Tag).
Keine nachgewiesene Nierenschädigung bei gesunden Menschen.
Vorsicht bei bestehender Nierenerkrankung, da eine Rücksprache mit dem Arzt notwendig ist.

Fazit: Medizinisches Potenzial von Kreatin
Kreatin ist mehr als ein Sport-Supplement – es hat therapeutische Relevanz bei:
Neurologischen Erkrankungen
Muskelabbau und altersbedingten Schwächen
Stoffwechselerkrankungen
Herzinsuffizienz
Die Datenlage wächst stetig. Kreatin könnte zukünftig Bestandteil individualisierter medizinischer Behandlungsstrategien werden – besonders in präventiven und rehabilitativen Konzepten.

🧪 Schlüsselstudien und Reviews mit DOI
**R. A. Kley, M. A. Tarnopolsky, M. Vorgerd (2011)**
Creatine for treating muscle disorders – Cochrane Review
DOI: 10.1002/14651858.CD004760.pub3 The Guardian+15Wikipedia+15Taylor & Francis Online+15

**K. Vandenberghe et al. (1997)**
Long‑term creatine intake is beneficial to muscle performance during resistance training – Journal of Applied Physiology, 83 (6) 2055–2063
DOI: 10.1152/jappl.1997.83.6.2055 Wikipedia+7Creapure+7Wikipedia+7

**J. S. Volek, W. J. Kraemer et al. (1997)**
Creatine supplementation enhances muscular performance during high‑intensity resistance exercise – Journal of the American Dietetic Association, 97 (7) 765–770
DOI: 10.1016/S0002‑8223(97)00189‑2 MDPI+13Wikipedia+13Creapure+13

**International Society of Sports Nutrition (ISSN) (2007)**
Position stand: safety and efficacy of creatine supplementation – Journal of the ISSN, 4:6
DOI: 10.1186/1550‑2783‑4‑6 FitGummis+6BioMed Central+6Wikipedia+6

📖 Weiterführende Übersichtsartikel
**G. Gualano et al. (2012)**
In sickness and in health: the widespread application of creatine supplementation – Amino Acids, 43 (2) 519–529
DOI: 10.1007/s00726‑011‑1132‑7 Taylor & Francis Online+15SpringerLink+15Wikipedia+15

**Recent systematic review (2025)**
Creatine supplementation is safe, beneficial throughout the lifespan – Frontiers in Nutrition
DOI: 10.3389/fnut.2025.1578564.full Taylor & Francis OnlineThe Guardian+4Frontiers+4Wikipedia+4

🧠 Neueste Forschung zur kognitiven Wirkung
Xu et al. (2024)
Studie zu Kreatin und Gedächtnis & Verarbeitungsgeschwindigkeit: moderate, signifikante Verbesserungen dokumentiert (SMD ≈ 0.31 bzw. −0.51) ICHGCP+4discoveryjournals.org+4LIVADUR+4
(Hinweis: genaues DOI in der Originalarbeit ggf. im Review gelistet)

Prokopidis et al. (2023)
Verbesserungen der kognitiven Leistung älterer Erwachsener (SMD ≈ 0.88) discoveryjournals.org

Candow et al. (2023)
Kreatin unterstützt kognitive Leistung unter metabolischem Stress, z. B. Schlafentzug Thieme+2ICHGCP+2thieme-connect.de+2German Journal of Sports Medicine+12discoveryjournals.org+12FitGummis+12

🏥 Spezifische klinische Anwendungen
DRKS‑Studie DRKS00035761 (2025 registriert)
Kreatin‑Supplementierung bei Patienten mit erblicher Nierenerkrankung, die den kreatin­stoffwechsel beeinträchtigt (CreaKidney) ResearchGate+2DRKS+2Reposit+2

Studie bei chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS)
Mid‑Term Creatine Supplementation zur Verbesserung klinischer Parameter bei Erwachsenen mit CFS – randomisierte Placebo‑kontrolle ICHGCPdiscoveryjournals.org+3Wikipedia+3aspenjournals.onlinelibrary.wiley.com+3

📋 Überblickstabellen & Meta‑Analysen
Umfassende Übersicht mit ca. 500+ Studien, Konsens: Kreatin ist bei richtiger Dosierung sicher und gut verträglich LIVADUR
ISSN-Position: betont breite Anwendung bei Neurodegeneration, Sarkopenie, Rehabilitation, Diabetes, Herz‑Kreislauf‑Erkrankungen BioMed CentralMDPI

🔍 Kurze Liste mit DOI‑Angaben
Creatine für Muskel­erkrankungen (Cochrane Review)Kley et al., 201110.1002/14651858.CD004760.pub3

Muskelkraft & LeistungssteigerungVandenberghe et al., 199710.1152/jappl.1997.83.6.2055

Krafttraining & LeistungVolek et al., 199710.1016/S0002‑8223(97)00189‑2

ISSN Position zur Sicherheit & WirksamkeitISSN, 200710.1186/1550‑2783‑4‑6

Anwendungen in Gesundheit & KrankheitGualano et al., 201210.1007/s00726‑011‑1132‑7

Review Lebensspanne & SicherheitFrontiers in Nutrition, 202510.3389/fnut.2025.1578564

 
 
Metaanalyse bestätigt
Rebound-Effekt bereits acht Wochen nach Absetzen von Abnehm-Medikamenten

Gewichtsverlauf nach dem Absetzen
Die Metaanalyse zeigte, dass das Körpergewicht innerhalb von vier Wochen nach dem Absetzen der Behandlung zunächst weiter sinkt. Bereits acht Wochen danach kommt es aber zu einem signifikanten Wiederanstieg des Körpergewichts. Der gewichtete mittlere Gewichtsunterschied (WMD) betrug zwischen den Wochen acht und zwölf 1,50 kg. Dieser Trend verstärkte sich weiter über die Wochen 12 und 20 (WMD = 2,50 kg nach 20 Wochen).
Die Gewichtszunahme stabilisierte sich dann 26 Wochen nach Absetzen der Behandlung. Eine bleibende Gewichtsreduktion im Vergleich zum Ausgangsgewicht konnte auch nach 52 Wochen noch festgestellt werden, jedoch mit deutlich abgeschwächtem Effekt. Der BMI zeigte einen ähnlichen Verlauf: ein Rückgang in den ersten vier Wochen nach Absetzen, gefolgt von einem Anstieg ab Woche 10, der sich bis Woche 52 fortsetzte (Zunahme um 0,82 kg/m2).
DOI: doi.org/10.1186/s12916-025-04200-0

Mein Kommentar dazu:
Es ist also sinnvoll, dass man nicht nur wieder ein Sättigungsgefühl bekommt, sondern man muss auch die Art der Ernährung anpassen und für gut befnden und dazu gehören:

  • StärkearmeGemüse bevorzugen und stärkehaltige sowie fruchtzuckerlastige Speisen meiden.
     
  • Essentielle Fettsäuren zusammen mit den Antioxidantien Vitamine A,D, E, K und C sowie den Bausteinen des Glutathions wie Glycin, Cystein, Glutaminsäure mit den Speisen kombinieren, um nicht nur antioxidativ gut aufgestellt zu sein, sondern auch um den glykämischen Index zu senken.
     
  • Ein Muskelabbau muss verhindert werden, ein Aufbau darf gefördert werden, damit der Gundumsatz steigt. Dazu gehören Kräftigungsübungen, die auch mit Muskelkater verbunden sind und es müssen die Kofaktoren für den Muskelaufbau vorhanden sein, also die Aminosäuren, die Elektrolyte und Spurenelemente sowie die richtigen Fette und Lecithine für den Zellmembranaufbau.
     
  • Eine erhöhte Alltagsaktivität oder Sport im Ausdauerbereich für das kardiovaskuläre Training fördern den Kalorienverbrauch durch körperliche Aktivität.

Bioimpedanzmessungen, ein laborchemisches Erfassen der notwendigen Ergänzungen und die Vermittlung der Inhalte an den Patienten sind Teil meiner täglichen Arbeit.

 
 
Die Phlebolyse zur Behandlung von Hautstörungen
 
phleb von griechisch „Blutader“ und -lyse von griechisch „auflösen“
Phlebolyse
Wie funktioniert die Phlebolyse?
Hat da die Phlebolyse etwas gemacht? Es liegen ein paar Jahre dazwischen. Links Juiststraße und rechts Parkallee
Dieses Verfahren wende ich seit einigen Jahren in der Praxis an.

Neben den klassischen Verfahren bei der verlinkten Therapiebeschreibung setze ich die Therapie auch an der Bissstelle frischer Zeckenbisse ein. So, wie die Viren in der Warzenbehandlung zerstört werden, erreicht man auch Bakterien, somit auch Borrlien.
Dazu gibt es keine Studie, es ist nur eine gedanklich logische Ableitung.
Da die Borrelien die ersten vier Tage an der Eintrittspforte verweilen, was die Grundlage der Borrelienstudie mit Azithomycin war, kann man dort also lokal therapieren.

Topical azithromycin for the prevention of Lyme borreliosis: a randomised, placebo-controlled, phase 3 efficacy trial
Schwameis, Michael et al.
The Lancet Infectious Diseases, Volume 17, Issue 3, 322 – 329

Topical azithromycin for the prevention of Lyme borreliosis: a randomised, placebo-controlled, phase 3 efficacy trial
 
 
Neue Option bei Neurofibromen
Neue Therapieoption bei Neurofibromen

Die Neurofibromatose Typ 1 (NF1) ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch Mutationen im NF1-Gen entsteht. Dieses codiert für Neurofibromin, einen wichtigen Suppressor des RAF/MEK/ERK-Signalwegs. In der EU sind schätzungsweise 135.000 Menschen von NF1 betroffen. Der klinische Verlauf von NF1 ist heterogen und äußert sich in einer Vielzahl von Symptomen, die zahlreiche Organsysteme betreffen. Dazu zählen etwa eine abnorme Pigmentierung, Skelettdeformationen und neurologische Komplikationen wie kognitive Beeinträchtigungen. Patienten mit NF1 haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung eine um 8 bis 15 Jahre geringere Lebenserwartung.

Zur Therapieoption folgen Sie dem Link!

Betroffene tragen ein Lebenszeitrisiko von etwa 30 bis 50 Prozent, plexiforme Neurofibrome (PN) zu entwickeln. Dabei handelt es sich um gutartige Geschwulste aus Nerven- und Bindegewebszellen, die sich auf der Haut am ganzen Körper, in den inneren Organen und im Gehirn bilden können. Eine operative Entfernung der Tumoren ist oft nicht möglich, da sie mit gesunden Nerven und Gewebe verflochten sind.

 
Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin

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Dr. med. Dirk Wiechert

Facharzt für Allgemeinmedizin

 

Praxis Ritterhude

Lesumstoteler Str. 65 • 27721 Ritterhude • Tel. 04292 – 2921 • Anfahrt

 

Praxis Bremen

Parkallee 301, 4. OG • 28213 Bremen • Tel. 0421 – 395015 • Anfahrt

 

 

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