Impfung gegen Borreliose beim Menschen

von | 10. Oktober 2013 | Publikationen

Demnach ruft die Impfung gegen die sechs Borreliosestämme nur milde Nebenwirkungen hervor, wie etwa eine Rötung und Schwellung an der Einstichstelle. Um einen ausreichend hohen Spiegel an schützenden Antikörpern zu erzielen, musste allerdings zunächst dreimal im Abstand von vier Wochen und dann erneut nach neun bis zwölf Monaten zur Auffrischung geimpft werden. (Mitteilung des Universitätsklinikum Tübingen vom 13.05.13 Impfung gegen Borreliose)
Eine Impfung wird deshalb auch bei bereits mit Borrelien infizierten Patienten für sinnvoll erachtet, weil die AK-Titer nicht vor einer erneuten Infektion schützen und weil diese möglicherweise monovalent, also nur gegen eine der sechs Borrelienunterarten wirksam sind. Das testet man mit dem Westernblot-Test aus.
Im Rahmen der Publikationen zur Borreliose und der Zeckenstudie hatte ich schon erklärt, dass die Zecke bei ihrer Geburt nur in 1% der Fälle mit Borrelien infiziert ist und dass der Pool der Borrelien aus dem die Zecken sich bei der ersten Mahlzeit infizieren, die Mäuse sind. Diese Armada der Bakterienmutterschiffe, also die Weissfussmäuse, hat man in Nordamerika mit einem oralen Impfstoff gegen Borrelien immunisiert, so dass diese Population nicht mehr als Bakterienmutterschiff dienen konnte. Hier ergibt sich ein neuer Therapieansatz.
Neue Züricher Zeitung: "Zweiter Anlauf für die Borreliose-Impfung"
Was die Zecke so kann, zeigt ein 2,5-Minutenfilm von Sat1. Hier wird noch davon gesprochen, dass man nicht gegen die Borreliose impfen kann.
Aufgrund des großen Interesses an der Zeckenstudie ist mir bewusst, wie viele Menschen nur auf diese Impfung warten. Ich habe mich heute für die Phase-III-Studie zu dieser Impfung beworben.
Da ich, wenn ich den Zuschlag für die Teilnahme an der Studie bekomme, für Werbemaßnahmen zu dieser Studie vermutlich von Seiten der Ethikkommission begrenzt sein werde, empfehle ich jedem Interessierten mir schon jetzt sein Interesse mitzuteilen. Teilnehmer der Zeckenstudie erinnern sich an den Film auf N3 Praxismagazin Visite.
Update:
TV-Beitrag am 15.10.2013 in der Mediathek vom NDR zum Thema Borrelioseimpfung

Verwandte Themen

Intrazellulär und intramitochondrial erhöhtes Phenylalanin bei myalgischer Enzephalomyelitis (ME)/chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS)-Patienten – gibt es einen therapeutischen Ansatz?

Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS), auch myalgische Enzephalomyelitis (ME) genannt, ist eine schwächende Erkrankung, die durch körperliche und geistige Erschöpfung gekennzeichnet ist. Mitochondriale und energetische Dysfunktion wurde bei CFS-Patienten aufgrund einer charakteristischen Beziehung zu Müdigkeit untersucht; es wurde jedoch noch keine konsistente Schlussfolgerung erzielt. Einzelzell-Raman-Spektren (SCRS) sind markierungsfreie biochemische Profile, die auf phänotypische Fingerabdrücke einzelner Zellen hinweisen. […]

mehr lesen