Prof Dr. Krüger ehemalige Leiterin des Instituts für Bakteriologie und Mykologie der Universität Leipzig untersucht und berichtet bezüglich Glyphosat bei Mensch und Tier. Hörbeitrag des Deutschlandradios
Ein weiteres Thema ist die Histaminintoleranz, dabei handelt sich um eine pseudoallergische Reaktion. Alle Allergie- und Unverträglichkeitstests sind unauffällig, lediglich die Histaminreaktion im Pricktest zeigt eine deutliche Antwort.
Allergien werden aufgrund einer Immunreaktion, durch die Freisetzung von Histamin, symptomatisch. Bei der Pseudoallergie gibt es diese Immunreaktion nicht, die Symptome sind aber die gleichen. Man misst die Diaminooxidaseaktivität (DAO) und findet diese dann oft erniedrigt, der Histamingehalt im Stuhl ist erhöht, auch der Sammelurin auf Methylhistamin ist ein Messparameter.
Eine mehrwöchige histaminarme Ernährung, dazu hält das Internet viele Tabellen bereit, kann hier mit einem Symptomtagebuch wertvolle Hinweise geben.
Als Notfallhilfe für die Einladung, bei der Sie nicht wieder die Spaßbremse sein wollen, könnte DAOsin (1-4 vor dem Essen) helfen.
Bei Laktoseunverträglichkeit hilft Laktrase (10.000 FFP) und bei Fruchtzuckerunverträglichkeit die Oligase. Drogerien und Apotheken können hier beraten. Ein weiterer wichtiger Grund für Darmbeschwerden, die sehr schnell nach der Nahrungsaufnahme um den Bauchnabel herum auftreten, kann die Fehlbesiedlung des Dünndarms sein, die durch ein Eindringen der Dickdarmflora in den Dünndarm entstehen kann. Dabei schließt die Ileocoecalklappe, also die Verbindungstür zwischen Dünn- und Dickdarm, nicht richtig. Man spricht dann von SIBO, small intestinal bacterial overgrowth. Der erste diagnostische Schritt ist dann ein Atemtest auf Methan, Wasserstoff und demnächst auch weitere Gase. Wichtig ist auch der Ausschluss einer exkretorischen Schwäche der Bauchspeicheldrüse, also die Bestimmung der Pancreaselastase im Stuhl.
Bei dem M. Crohn und der Colitis ulcerosa handelt es sich um Autoimmunerkrankungen mit erblicher Häufung, also Erkrankungen, bei denen der Körper sich gegen sich selbst wendet und bei denen man genetische Veranlagungen findet. Der M.Crohn kann vom Mund bis zum After auftreten und auch Fisteln und Abszesse bilden, die Colitis ulcerosa beschränkt sich auf den Dickdarm und macht eher mit Blutungen, Anämie, Schmerzen und Durchfällen auf sich aufmerksam.
Zu der Colitis ulcerosa gibt es zur Zeit eine Studie mit Sojalecithin, das so verkapselt ist, dass es auf natürlichem Weg den Dickdarm erreicht und dort die Oberflächenstruktur der Dickdarschleimhaut stärkt, denn deren Schwäche gilt als die Ursache für die bakterielle Entzündung der Darmwand. Die Teilnahme an der Studie ist kostenlos, es gibt zur Zeit 120 Prüfzentren, eines davon ist in meiner Bremer Praxis 0421-395015. Sie können sich auch auf der Homepage www.dr-wiechert.com, über die Colitis ulcerosa-Studie informieren. Schulmedizinisch werden diese Erkrankungen mit Medikamenten, die die Entzündung und Immunreaktion unterdrücken, behandelt. Einflussgrößen, wie Sie weiter oben beschrieben wurden, gehören nicht zur Regeluntersuchung. Maßnahmen, die eine Dysbiose beheben, eine verminderte DAO-Aktivität korrigieren, Substanzen wie Laktrase, Oligase, der Ausgleich von Mikronährstoffmängeln als Therapieerfolgshindernisse bei der Selbstheilung, gehören nicht zum Leistungsspektrum unseres, auf Solidarität aufgestellten, Gesundheitssystems und müssen selbst bezahlt werden. Interessant ist der häufig nicht unerhebliche Gehalt an Schwer- und Übergangsmetallen im Stuhl, dessen Einfluss sicherlich die Regenerationsfähigkeit einschränkt und von dem man annehmen darf, das 5-10% auch resorbiert werden und sich im Körper ansammeln, wenn sie sich denn nicht im Urin wiederfinden. Neben einer Veränderung der Ernährung, z.B. mit weniger Nickel, denn das ist das Metall mit der höchsten Rate an Kontaktallergien, besteht auch die Möglichkeit die Metalle mit der Chelattherapie aus dem Körper auszuleiten. Davon profitieren dann alle Zellen (TACT-Studie).