Restless-Legs-Syndrom durch Hypoxie in den Beinen ?

von | 13. Januar 2015 | Publikationen

Diese Frage haben sich Forscher einer finnischen Studie gestellt und haben festgestellt, dass der intramuskuläre Blutfluss bei RLS-Patienten im vorderen Unterschenkel tatsächlich eingeschränkt ist. Als Ursache dafür entdeckten Sie eine Endothelproliferation der Blutgefäße, wodurch diese Verengung mit nachfolgender Mikrozirkulationsstörung zu erklären ist. Eine transkutane Messung des Sauerstoffgehaltes im Blut der Beine in Ruhe, also des Sauerstoffpartialdruck, war niedriger als bei gesunden Patienten, nämlich 5,5 versus 7,2 kPa. Eine Medikation mit Dopaminagonisten erbrachte eine Verbesserung um 1,1 kPa, blieb aber unter dem Wert der gesunden Probanden. Dopamin verbessert die Durchblutung und daher hilft auch das Umhergehen zur Linderung der Beschwerden. In der Studie wird der NO-Gehalt diskutiert. Die Ausgangssubstanz für NO ist Arginin. Daher bestimme ich gerne den Aminosäurestatus mit, denn meistens mangelt es auch an anderen Aminosäuren wie Tryptophan, Cystin, Asparagin und Asparaginsäure sowie Glutaminsäure.
Die transkutane Sauerstoffmessung kann in meinen Praxen problemlos durchgeführt werden. Am besten kombinieren wir das auch mit der Bestimmung des Knöchel-Arm-Index und der Pulswellengeschwindigkeitsmessung.
Darüberhinaus gilt es den Eisenspiegel mit der totalen Eisenbindungskapazität und den Ferrtinspiegel zu bestimmen und zu optimieren, Kalium und Magnesium und Calcium sowie Vitamin D regulieren ebenfalls den Gefäßtonus, die Insulinresistenz kann zu lokalen Mangelversorgungen und Zellpotentialschwankungen führen, ein Mangel an EPA bei einem Überschuss an AA bewirkt ebenfalls Gefäßverengungen. Eine weitere, sehr probate Therapiemöglichkeit ist die intravenöse Sauerstofftherapie nach Dr. Regelsberger, die gemäß der Ergebnisse der Pilotstudien sowohl gefäßerweiternde, als auch entzündungshemmende und mitochondrienregenerierende Wirkung hat.
Natürlich können Sie diese Untersuchungen und Therapien inklusive eines Rezeptes für Dopaminagonisten in meinen Praxen erhalten.

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